Wer Wortspiele mit seinem Namen mache, sei ein unkreativer Langweiler, meinte Patrick Rahmen (54) vor ein paar Jahren mal. Dass sein FC Basel seit dessen Entlassung sportlich aus dem Rahmen fällt, wird dem aktuellen Winterthur-Trainer aber trotzdem nicht entgangen sein. Starke 2,11 Punkte im Schnitt holte Rahmen in seinen 37 Pflichtspielen als Cheftrainer des FC Basel. Zum Vergleich: YB wurde letzte Saison mit 2,06 Punkten im Schnitt Meister, der FCZ im Jahr davor – als Rahmen entlassen wurde – mit 2,11 Punkten.
Eine absolute Topstatistik im Vergleich zu seinen Nachfolgern. Guillermo Abascal (34), der selbst ernannte Taktikfuchs, der mittlerweile in Putins Russland bei Spartak Moskau den Rubel rollen lässt, kommt in 16 Spielen auf miserable 1,38 Zähler im Schnitt.
Alex Frei (44), die FCB-Legende. Jener Mann, der Winterthur zum Aufstieg führte und dann den Verlockungen der Heimat nicht widerstehen konnte, buchte in seinen 34 Spielen an der Seitenlinie des FCB 1,53 Punkte. Auch, weil er international erfüllte.
Rahmen massiv besser als Vogel
So wie Heiko Vogel (47), der die Bebbi bis in den Halbfinal der Conference League führte, in der Liga aber Federn liess – und in 27 Spielen 1,56 Punkte holte. Super-League-Platz 5 stand am Ende zu Buche. So schlecht war der FCB seit Einführung der Zehnerliga noch nie.
Unter Rahmen hingegen beenden die Basler die Saison auf dem zweiten Rang, zwei Punkte vor YB. Und man spielte auch unter internationalem Scheinwerfer gross auf, holt sich mit 14 Punkten in sechs Spielen souverän den Gruppensieg in der Conference League.
In den Achtelfinals ist Olympique Marseille dann aber eine Nummer zu gross. Rahmen ist zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr FCB-Trainer. Weil David Degen nach einem 3:0-Heimsieg gegen Lausanne die Nerven verliert und den Coach nach einer Kabinen-Wut-Predigt entlässt. «Ein Fehler», sei das gewesen, sagte Degen vor ein paar Monaten im grossen SonntagsBlick-Interview. «Wir hätten ihm bis Sommer 2022 Zeit geben und die Entwicklung abwarten sollen.»
Rahmen startete mit neun Siegen
Dazu ist es nicht gekommen, stattdessen sitzt mit Timo Schultz (45) der bereits vierte Rahmen-Nachfolger auf der Bank. Der steht nach dem 1:3-Heimdesaster gegen die Aussenseiter von Tobol Kostanay mit dem Rücken zur Wand und braucht am Sonntag gegen Winterthur im dritten Spiel endlich den ersten Sieg. Zum Vergleich: Rahmen beginnt seine Amtszeit mit neun (!) Siegen in Serie, beendet die Saison aber trotzdem nicht.
Über seine Entlassung möchte der Ur-Basler, der schon als Spieler das FCB-Trikot trug, nicht mehr sprechen. Es sei schon alles gesagt. Dass er auf das Gastspiel in der Heimat brennt, versteht sich von selbst: «Mein Team und ich freuen uns sehr, mit dem FC Winterthur im Joggeli zu spielen. Wir sind motiviert, gut vorbereitet und nehmen uns einiges vor.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |