Diese Trainer könnten Nachfolger von Alex Frei werden
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Wer wird neuer FCB-Coach?Diese Trainer könnten Nachfolger von Alex Frei werden

Trainer, Transfers, Talente
Das ist Degens Fehlerliste beim FCB

David Degen (39) ist bislang noch kein Segen für den FC Basel. Was in seiner Amtszeit alles schiefgelaufen ist. Und was es nun braucht.
Publiziert: 08.02.2023 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2023 um 19:28 Uhr
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«Zu 100 Prozent!» Noch im Dezember sprach Degen (l.) Alex Frei sein Vertrauen aus.
Foto: keystone-sda.ch

Der Mann ist ein Geist. Verschwunden. Abgetaucht. Dabei gäbe es unzählige Fragen, die man David Degen gerne stellen würde. Warum er Mitte Dezember noch zu «100 Prozent» von Alex Frei überzeugt gewesen ist. Den Trainer nun aber nach bloss vier Spielen im neuen Jahr entlässt, zum Beispiel. Oder warum er noch vor kurzem bekräftigte, dass er hinstehe, wenn der Wind heftig blase – nun aber in einer Nebelschwade verschwunden ist.

Auch Kaderplaner und Chefscout weg

Einen Tag nach der Freistellung von Trainer Alex Frei müssen auch Chefscout Max Legath und Kaderplaner Philipp Kaufmann gehen. Man wolle den Klub «schlanker und effizienter aufstellen», schreibt der FCB in einer Mitteilung.

Einen Tag nach der Freistellung von Trainer Alex Frei müssen auch Chefscout Max Legath und Kaderplaner Philipp Kaufmann gehen. Man wolle den Klub «schlanker und effizienter aufstellen», schreibt der FCB in einer Mitteilung.

Die mangelnde Präsenz in der Öffentlichkeit ist nur ein Punkt einer langen Fehlerliste, die Degen in seiner Amtszeit zu verantworten hat.

Das Trainerchaos

Im Winter vor einem Jahr zählt Degen den damaligen Trainer Patrick Rahmen in einem Blick-Interview öffentlich an, spricht ihm Wochen später öffentlich das Vertrauen aus, ehe er ihn kurz darauf nach einem 3:0-Sieg gegen Lausanne entlässt. Nun macht Degen erneut denselben Fehler. Statt bereits im Winter Tabula rasa zu machen und mit einem neuen Coach in die Vorbereitung zu gehen, kriegt Frei noch vier Spiele, ehe er entlassen wird. Notiz am Rande: Rahmen hatte zum selben Zeitpunkt 14 Punkte mehr auf dem Konto als Frei.

Foto: keystone-sda.ch

Viele Ich-AGs

Schier unglaubliche 81 (!) Zu- und Abgänge hat der FC Basel seit Beginn der Ära Degen im Sommer 2021 getätigt. Sinnbild für Degens Transferpolitik: Sebastiano Esposito. Ein wunderbarer Fussballer, Vertrag bei Inter Mailand, ein Versprechen für die Zukunft. Aber: null Identifikation mit dem FCB, verweigert die Einwechslung. Einer, der im entscheidenden Moment für sich selbst schaut. Und nicht für den Verein. Das gilt für etliche Spieler, die unter Degen zum FCB kamen. Viele sind hochtalentiert. Und in Gedanken wohl schon in einer Top-5-Liga. Notiz am Rande: Esposito spielt mittlerweile in der Serie B bei Bari.

Foto: keystone-sda.ch

Konzeptloser Nachwuchs

Die Pipeline vom Nachwuchs zu den Profis ist geschlossen. Im Sommer kündigt U21-Coach Michel Renggli, weil er seine Mannschaft ins Leere trainiere, seine Spieler keine Chance bei den Profis bekommen. Sieht wohl auch Top-Talent Enrique Aguilar so. Der 16-Jährige wechselte gestern vom Nachwuchs des FC Basel zu Red Bull Salzburg. Notiz am Rande: Mit Liam Chipperfield und Yannick Marchand hat der FCB zwei eigene Nachwuchsleute im Kader, beide stehen aber auf dem Abstellgleis.

Foto: Toto Marti

Der Umgang mit den Fans

Im Dezember sagt David Degen, dass der FCB eine schwarze Null schreiben werde, im Januar werden die Fans in einem Schreiben gebeten, 300'000 Franken zur Begleichung des Jahresverlusts von rund 1,2 Millionen beizusteuern. Der Ärger bei den FCB-Mitgliedern ist derart gross, dass Degen nur drei Tage später einknickt. Der Schaden ist trotzdem angerichtet. Degen, nach der Burgener-Ära als FCB-Retter gefeiert, spürt immer mehr Gegenwind.

Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Was man Degen zugute halten muss

Mit Dan Holzmann und dem Ehepaar Rey-Krayer ist der FCB im Verwaltungsrat gut aufgestellt. Das Trio ist finanziell potent. Der Kader der ersten Mannschaft hat zudem durchaus Potenzial. Wouter Burger und Andy Diouf sind eigentlich zu gut für die Super League, auch Zeki Amdouni, Darian Males, Andi Zeqiri und Dan Ndoye haben vielversprechende Perspektiven, hinten ist Arnau Comas ein Top-Transfer.

Einen solchen braucht Degen nun auch an der Seitenlinie als Nachfolger für Alex Frei. Klappt das nicht, wird die Fehlerliste noch länger.

Frei und Basel – ein grosses Missverständnis
2:07
Zeit als FCB-Trainer vorbei:Frei und Basel – ein grosses Missverständnis
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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