Auf einen Blick
- Warum Hadjam den YB-Coach derart auf die Palme brachte
- Nicht zum ersten Mal gehorcht der Algerier nicht
- YB-Serie geht trotz unzufriedenem Magnin weiter
Warum nur nimmt Joël Magnin (53) seinen Spieler Jaouen Hadjam, immerhin algerischer Nationalspieler, zur Pause vom Feld? Was der genaue Grund war, will Blick in Luzern nach dem 1:1 vom YB-Interimstrainer wissen.
«Was meinen Sie denn?», entgegnet Magnin. Nun, war Hadjam wirklich derart schlecht, oder war es auch ein körperliches Problem? Jetzt wird Magnin klar: «Er hat spielerisch viele Fehler gemacht und gar nicht das gemacht, was wir abgemacht haben. Das war für mich der Grund.» Ein Denkzettel nach 45 Minuten.
Schon wieder Hadjam. Beim 21-Jährigen wechseln sich technische Glanzmomente stetig mit Patzern und Unzulänglichkeiten ab, die bei ihm als Abwehrspieler oft schwer wiegen. Am 28. Juli beim Stand von 0:4 in St. Gallen war es, als Goalie Von Ballmoos in aller Öffentlichkeit wie besessen zu ihm rannte, ihm an den Kragen ging und die Leviten las.
Zwei eindrückliche Serien laufen weiter
Was die Hadjam-Auswechslung noch brisanter macht: Zur Halbzeit, als für ihn fertig ist, führt YB 1:0 und hat noch kein Gegentor kassiert. Nach einem Konter und Bock von FCL-Juwel Jaquez gehen die Berner durch Ex-Luzerner Males (34.) in Führung. Luzerns Klidje erzielt in der zweiten Halbzeit den Ausgleich (79.).
Der YB-Schwung unter Magnin (davor 3 Siege in 5 Ligaspielen) erleidet einen Bremser. Doch eine eindrückliche Serie geht weiter: 19 Spiele in Folge gegen Luzern ohne Niederlage. Der FCL hingegen erzielt im 22. Ligaspiel in Folge mindestens ein Tor. Auch eindrücklich.
Hier sieht Magnin noch viel Bedarf
Zufrieden ist YB-Magnin mit dem einen Punkt für den Meister natürlich nicht. Vor der Partie forderte er im Blick-Interview: «Wir haben wichtige Spiele auch dank guter Mentalität gewonnen. Aber wir müssen weiter dran arbeiten und auch in Luzern diese Mentalität zeigen.» Nicht geklappt.
Hauptgrund aus der Sicht von Magnin: «Uns hat die Entschlossenheit im Sechzehner gefehlt. Und zum Ende der Partie hatten wir drei Eckbälle. Auch hier mangelte es an Entschlossenheit.»
Die Entschlossenheit dürfen die Berner sehr bald in der Champions League testen. Am Dienstagabend spielt das italienische Spitzenteam Atalanta Bergamo im Wankdorf (21 Uhr). Wenn er überhaupt eine Chance bekommt, braucht es da einen fehlerfreien Hadjam, um Zählbares zu holen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |