Auf einen Blick
- YB-Coach Contini führt Team zum Sieg gegen Lugano
- Die Berner sind jetzt über dem Strich und im Meisterrennen
- Der Meister liegt nur fünf Punkte hinter den vier Super-League-Leadern
Und dann geht YB-Coach Giorgio Contini (51) gegen das Spitzenteam aus Lugano All-in. In der 65. Minute bringt er Ugrinic, was nicht überrascht, aber auch Flügel Virginius für Verteidiger Conté. Hinten stehen fortan bloss noch drei. Vorne stürmen drei. Die Umstellung trägt Früchte: In der 84. Minute trifft Hadjam zum 1:0-Sieg über den Leader. Die Berner klettern über den Strich bringt. Und ins Meisterrennen.
Deshalb die Frage an Contini: Waren diese Wechsel das Zeichen ans Team, dass man die drei Punkte unbedingt braucht, um ins Meisterrennen zu kommen und man unter allen Umständen gewinnen will? «Wir haben uns in der Tat auf der Bank unterhalten, was uns ein Punkt bringen würde. Wir kamen zum Schluss: eigentlich nichts. Also sind wir voll auf den Dreier gegangen. Und später wechselten wir mit Colley für Lakomy nochmals offensiv.»
Erst in acht Runden wird die Tabelle geteilt
Man lese genau: Contini wehrt sich gegen die Frage nach dem Meisterrennen nicht mehr. Das tönte zuletzt anders. Auch im Vorfeld dieser Partie. «Jetzt von Platz 1 oder 2 zu sprechen, wäre vermessen», sagte er erst gerade noch.
In dieser verrückten Super League ist nun alles möglich. Nur noch fünf (!) Punkte liegt YB nach 25 gespielten Runden hinter den vier Leadern Basel, Lugano, Luzern und Servette. Lange bevor die Tabelle geteilt wird. Dies ist nach Runde 33 der Fall. Dann gibts nochmals fünf Partien, in denen man Direktkonkurrenten schlagen kann.
Contini betonte stets, dass es das erste Ziel sein müsse, die Top 6 zu erreichen. Da ist man nun. «Wir sind erstmals über dem Strich. Damit ist ein erstes Ziel erreicht. Wir wollen mehr, sind aber nach wie vor in der Position des Jägers.»
Auch Christian Fassnacht sieht gegen oben alle Chancen: «Ich wünschte, wir wären auch in diesen 42 Punkten drin. Nein, ich bin sehr froh, sind wir endlich wieder in der oberen Tabellenhälfte. Den Rest werden wir dann sehen.»
YB klarer Titelkandidat vor Basel? «Zu hundert Prozent!»
Angriffsmodus? Das Gegenüber im Wankdorf, Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti (42), geht viel weiter: «Ich habe es bereits im Januar gesagt, habe es im Februar gesagt und vor einer Woche: YB ist für mich der Kandidat Nummer eins für den Titel, weil es die beste Mannschaft ist.» Wirklich, klarer Titelkandidat Nummer eins, zum Beispiel auch vor Basel? «Zu hundert Prozent», sagt Croci-Torti.
Ende Januar war YB noch Neunter, mit zehn Punkten Rückstand auf Lugano. Nun wehrt sich der Trainer nicht mehr gegen Worte wie «Meisterrennen». Verrückte Super League. «Eine unglaublich geile Saison für den neutralen Fussballfan», meint Christian Fassnacht (31). «Es ist so viel möglich.» Nun öffnet sich für YB die Tür.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 25 | 25 | 42 | |
2 | FC Lugano | 25 | 8 | 42 | |
3 | FC Luzern | 25 | 6 | 42 | |
4 | Servette FC | 25 | 6 | 42 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 25 | 10 | 37 | |
6 | BSC Young Boys | 25 | 6 | 37 | |
7 | FC St. Gallen | 25 | 6 | 36 | |
8 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
9 | FC Sion | 25 | -5 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -10 | 23 | |
12 | FC Winterthur | 25 | -32 | 17 |