«Wie in einem schlechten Traum»
Krebs-Drama um Spitzen-Schiri Nikolaj Hänni

Der Schweizer Profi-Fussballbetrieb läuft wieder auf Hochtouren. Aber ein Fixpunkt der letzten Jahre fehlt: Schiri Nikolaj Hänni.
Publiziert: 30.06.2020 um 00:54 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2020 um 23:04 Uhr
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Nikolaj Hänni im Einsatz: Der Schiedsrichter kämpft um seine Rückkehr in die Stadien.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Die laufende Super-League-Phase geht nicht nur bei den Spielern an die Substanz. Auch alle Schiedsrichter sind extrem gefordert. Doch Ref Nikolaj Hänni (44) steht trotz der vielen Spiele nicht im Einsatz.

Hänni pausiert unfreiwillig – er erfährt im Winter die Schockdiagnose Darmkrebs, wie das Onlineportal «nau.ch» berichtet.

Jetzt ist der Ostschweizer nach seiner Krebs-OP auf dem Weg zurück auf die Fussballplätze. Der Bau-Projektleiter kann wieder trainieren und kommt im VAR-Raum in Volketswil ZH zum Einsatz. Hänni sagt zu BLICK: «Ich hoffe, dass ich nach der laufenden Therapie schnellstmöglich wieder einsteigen kann, also voraussichtlich im Herbst. Bis dahin werde ich als VAR oder AVAR im Einsatz stehen.»

Dass jetzt der Re-Start ohne Hänni erfolgt ist, der seit 13 Jahren fixer Bestandteil der Liga ist, trifft ihn heftig. «Die lange Absenz vom Platz fällt mir sehr schwer! Da ich seit dem 17. April 1993 Spiele leiten durfte und ich diese Tätigkeit auch nach bald 30 Jahren noch immer sehr gerne ausübe, habe ich durch den schnellen Stopp doch eine gewisse Zeit zur Verarbeitung benötigt», schildert Hänni.

Fussball wird zur Nebensache

Doch mit dem Schicksalsschlag tritt der Fussball plötzlich in den Hintergrund. Der ehemalige Fifa-Ref erzählt offen vom Moment, als er die Hiobsbotschaft erfährt. «Die ersten zwei, drei Tage waren wie in einem schlechten Traum. Ich hatte das Gefühl, dass ich erwachen und ein neuer Tag beginnen würde. Dies war leider nicht der Fall», sagt Hänni, der in seiner Familie Halt findet. «Ich hatte unter anderem in meiner Frau Andrea und in unserer kleinen Tochter grossartige Unterstützung. Sie halfen mir mit vielen positiven Gedanken und viel Präsenz.»

Da Hänni nach seiner OP kurz vor dem Corona-Shutdown am 13. März aus dem Spital entlassen wird, spürt er von den Einschränkungen im Gesundheitswesen für Nicht-Corona Patienten nichts. Die Pandemie hilft bei der Genesung sogar mit! Der Unparteiische erklärt, warum: «Ich war in den ersten Wochen krankgeschrieben und durfte mein Zuhause sowieso nicht verlassen. Da meine Frau auch Homeoffice hatte, konnten wir das Familienleben ohne auswärtige Termine geniessen, was für den Genesungsverlauf sehr förderlich war.»

Hänni gilt als geheilt

Seit der OP gilt Hänni als geheilt: «Ich werde aber in den nächsten Jahren regelmässig überprüft.» Der Ostschweizer ist nun als VAR in den Kreis der Schiris zurückgekehrt und beobachtet die Spiele vor dem ­Monitor. «Das war wunderbar, es war wieder ein grosser Schritt Richtung Normalität.»

Schiri-Boss Daniel Wermelinger sagt: «Natürlich fehlt uns Nik Hänni auf dem Platz. Gerade aktuell wäre seine Erfahrung auf dem Spielfeld für uns Gold wert. Aber nun profitieren wir in Volketswil davon. Die Situation ist auch eine Chance für alle ­anderen Schiedsrichter, sich zu präsentieren. Die Leistungen der ersten Runden stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen mit den nächsten Spieltagen in sehr kurzer Zeit gut bewältigen werden.» Doch es ist klar: Hänni will unbedingt in die Stadien zurückkehren. «Die vorgegebene Pause galt und gilt es zu akzeptieren. Aber ich freue mich – nach einer hoffentlich reibungslosen Vorbereitung – auf den Wiedereinstieg!»

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Mannschaft
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TD
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
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4
FC Luzern
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18
3
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Servette FC
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FC Zürich
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FC Sion
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