Nicht alle Klubs begeistert!
Ab Montag dürften 1000 Personen ins Stadion

Wegen der neuen Veranstaltungs-Obergrenze von 1000 Personen brauchen Fussballklubs und Liga bereits nach einer Runde wieder ein neues Schutzkonzept.
Publiziert: 20.06.2020 um 09:23 Uhr
|
Aktualisiert: 20.06.2020 um 22:05 Uhr
1/7
Ancillo Canepa hat nicht nur Freude an der Lockerung des Bundesrates.
Foto: keystone-sda.ch
Fussball-Redaktion

Wenige Stunden vor dem Anpfiff zum Re-Start der Meisterschaft, die gute Nachricht aus Bern. Der Bundesrat bringt die Turbo-Lockerung. Ab Montag sollen wieder Versammlungen bis zu 1000 Personen zugelassen sein!

Auch die Klubs aus der Super League und der Challenge League dürften ab Montag also 1000 und nicht wie bis anhin 300 Personen ins Stadion lassen. Was bleibt sind die rund 200 Personen, die im Schutzkonzept definiert sind: Spieler, Staff, Schiedsrichter, Balljungen, Ordner, Sanitäter, Techniker, Kameraleute, Journalisten etc.

Heisst: Die Klubs dürfen ab nächster Woche ihre Stadien nicht mehr nur mit gegen 100 sondern mit rund 800 Fans auffüllen.

Contract Tracing muss sichergestellt werden

Wer nun denkt, Klubs und Liga würden nach der Turbo-Lockerung in Jubelstürme ausbrechen, irrt.

Denn das aufwendig konzipierte Schutzkonzept 2.0 der Liga ist nach nur einem Spieltag schon wieder überholt. Zudem gilt auch nach der Lockerung weiterhin, dass der Veranstalter weiterhin das Contact Tracing von maximal 300 Personen sicherstellen muss. Würde bedeuten, dass Klubs, welche Fans im Stadion wollen, im Minimum drei Tribünen-Sektoren öffnen müssten.

Zudem scheint man vom vorgelegten Tempo des Bundesrats ein wenig überrascht. Die Liga schreibt: «Ob die neuen Vorgaben bereits für die 25. Runde der Meisterschaft, die im Verlauf der nächsten Woche (Dienstag bis Donnerstag) ausgetragen wird, umgesetzt werden können, ist noch offen und von den kantonalen Voraussetzungen an den Spielorten abhängig.»

FCSG verlost 750 Tickets

Und wie reagieren die Klubs auf den Bundesratsentscheid? Total unterschiedlich. Servette begrüsst die Lockerung. Der Tabellen-Vierte will jene Saison-Abonnenten belohnen, die auf eine Entschädigung verzichtet haben. 30 davon (ausgelost) sind bereits am Sonntag gegen Lugano im Stadion.

Auch Leader St. Gallen will nun ab dem Heimspiel gegen den FCZ vom nächsten Donnerstag jeweils 750 Tickets unter den Anhängern verlosen. Beim FCZ ist man weniger happy. Präsident Ancillo Canepa: «Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich befürchte, der administrative und organisatorische Aufwand wäre gigantisch. Ausserdem müssten wir eine Selektion vornehmen. Wir werden es jetzt aber sicherlich intern prüfen und dann entscheiden.»

Bei Meister YB werden zwischen 600 und 700 Tickets unter den Abonnenten verlost.

«Bis Dienstag? Keine Chance!»

Challenge-Ligist Aarau will am Dienstag gegen Wil noch wie geplant 300 Personen ins Brügglifeld lassen. «Es wird kaum rechtzeitig ein angepasstes vom BAG bewilligtes Konzept der Liga vorliegen, welches wir bis Dienstag umsetzen können. Keine Chance.»

Das sieht Sion-Boss Christian Constantin ein wenig anders: «Nun machen wir uns daran, das Spiel mit den neuen Vorgaben zu organisieren. Ich werde die 800 Plätze pro Spiel unter meinen 5800 Saisonkarten-Inhabern aufteilen. Die Idee ist, dass jeder einmal an ein Spiel kommen kann,. Es verbleiben sechs Spiele. Da diese während den Sommerferien stattfinden, werden sicher nicht alle kommen können.
So wird praktisch jeder Abonnent in den Genuss eines Spiels kommen können.»

Auf die Frage, ob die Lockerung auch dem Kässeli hilft, meint CC: «Finanziell hilft das natürlich rein gar nichts. Es ist ein Zückerchen für die Saisonkarten-Inhaber. Mehr nicht.»

Ein Sonderfall ist der FC Winterthur. Weil auf der Schützenwiese ein neuer Rasen verlegt wird, weicht der FCW auf den Utogrund in Zürich aus. Jetzt können plötzlich Zuschauer empfangen werden – theoretisch.

Winti-Geschäftsführer Andreas Mösli sagt: «Das kommt auch für uns überraschend. Wir werden nun prüfen, wie gross der Aufwand wäre, den Utogrund für Zuschauer herzurichten. Wenn wir zuviel investieren müssen, lohnt es sich vielleicht gar nicht.» Es existieren zum Beispiel keine Sektorentrennungen. Klar ist: Fürs Zürcher Derby am Dienstag gegen GC, das auf der Schützi ein Riesen-Highlight gewesen wäre, gibts keine Öffnung. Mösli: «Das ist zu kurzfristig.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?