Frauenfussball-Revolution im Verband
Jetzt haben die Frauen im SFV etwas zu sagen!

Nicht nur Pierluigi Tami bekommt beim Verband eine eigene Abteilung. Auch Tatjana Hänni (53). Die frühere Nati-Spielerin und Fifa-Funktionärin ist der Kopf der neuen Frauenabteilung, die in der SFV-Hierarchie klar gestärkt wird.
Publiziert: 27.02.2020 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2020 um 08:49 Uhr
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Revolution im Schweizer Frauenfussball!
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Der SFV ist im Schuss. Drei Tage nach der Vertragsverlängerung mit Nationaltrainer Vladimir Petkovic wird auch im Frauenfussball die Zukunft geregelt. Im Gegensatz zur Konstanz mit Petkovic heisst es bei den Frauen: Alles wird anders.

Der Verband befreit den Frauenfussball von seinem internen Mauerblümchendasein. Denn bisher war das Ressort Mädchen- und Frauenfussball eines von sechs Bereichen in der Technischen Abteilung. Also lediglich auf der gleichen Stufe wie etwa die Junioren-Nationalteams, die Trainerausbildung oder das Schiedsrichterwesen.

Jetzt wird die SFV-Revolution, dass Pierluigi Tami als Chef aller Auswahlmannschaften seine eigene Abteilung bekommt, auch noch auf die Frauen ausgeweitet. «Das ist historisch, der SFV gründet seine eigene Frauenfussballabteilung. Die Zeit ist reif dafür», sagt SFV-Präsident Dominique Blanc bei der Bekanntgabe in Bern-Muri.

Frauen hoffen auf mehr Budget

Die bisherige Frauen-Ressortchefin Tatjana Haenni (53) wird Boss der neuen Abteilung. Die frühere Nationalspielerin und Fifa-Funktionärin hat nun viel mehr Mitspracherecht als bisher, sie bekommt als erste Frau einen Platz in der SFV-Geschäftsleitung.

Aber klar ist, dass ohne neues Geld für die Frauen die Revolution ein Papiertiger zu bleiben droht. Haenni: «Es ist selbstredend, dass wir uns bei den Investitionen etwas erhoffen. Aber es geht auch darum, dass die Frauen Synergien besser nutzen können. Es soll nicht mehr so sein, dass die Frauen untergehen.»

Der Verband sieht im Frauenfussball viel Entwicklungspotential. Auch gestützt auf Forschungszahlen der Uni Zürich. Die Untersuchung besagt, dass das Interesse in der Schweiz am Frauenfussball über demjenigen in Europa liegt. Auch sind gemäss der Studie 74 % der erwachsenen Bevölkerung der Meinung, dass die Profi-Klubs auch Frauen-Teams haben sollten.

Das erste konkrete Anzeichen der neuen Ära im SFV: Die Frauen-NLA soll demnächst erstmals einen Hauptsponsor bekommen. Haenni sagt dazu: «Das war noch vor wenigen Jahren undenkbar.»

Vor 27 Jahren sind die Frauen überhaupt erst im Verband aufgenommen worden. Jetzt haben sie erstmals im SFV auch wirklich was zu sagen.

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