FCSG-Boss Hüppi schreibt Brief an Rassisten
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Rassismus-Skandal:FCSG-Fan beschimpft FCZ-Tosin als «Scheiss Mohrenkopf»

Schiri-Boss Wermelinger klärt auf
Deshalb sah Rassismus-Opfer Tosin auch noch Gelb

Schiri-Boss Dani Wermelinger redet über den Rassismus-Skandal in St. Gallen und erklärt, weshalb Schiedsrichter Fähndrich mit Gelb für Tosin den Falschen bestraft hat.
Publiziert: 28.06.2020 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2020 um 14:01 Uhr
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Für diese Geste bekam Tosin Gelb.
Foto: Sven Thomann
Michael Wegmann

BLICK: Dani Wermelinger, die Szenen nach dem 2:0 durch FCZ-Flügel Aiyegun Tosin sorgen für Riesenwirbel. Ein Video ist aufgetaucht, in welchem gut zu hören ist, wie ein St. Galler-Fan Tosin rassistisch beschimpft und ihn «Scheiss-Mohrenkopf» nennt. Hat Schiedsrichter Lukas Fähndrich nichts gehört?
Dani Wermelinger: Nein, ganz sicher nicht. Sonst hätte er das Spiel unterbrochen und gemäss den Richtlinien der internationalen Vorgaben gehandelt. Die Schiedsrichter sind dazu angehalten, bei rassistischen Äusserungen oder Vorkommnissen sofort zu intervenieren. Solche Sachen haben in unseren Stadien nichts verloren.

Es waren ja nur rund 800 Fans im Stadion. Ist es wirklich möglich, solche Ausrufe zu überhören?
Ja. Die Schiedsrichter haben einen Knopf im Ohr, mit welchem Sie mit dem VAR und den Assistenten verbunden sind. Gerade nach einem Tor-Check läuft da die Kommunikation auf Hochtouren, es ist hektisch. Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass ein Schiedsrichter in diesem Moment keine Rufe von der Tribüne registriert.

Und was ist mit dem Schiedsrichter-Coach, der jeweils auf der Tribüne sitzt?
Für ihn gilt das Gleiche.

Eine andere Frage: Weshalb hat Tosin nach seinem Jubel eigentlich Gelb gesehen? Er hat ja nur auf die Provokationen reagiert und den Zeigefinger an den Mund zu gelegt.
Ich habe mit Lukas nach der Partie geredet, er hat Tosins Jubel-Geste mit dem Zeigefinger vor dem Mund als Provokation Richtung Publikum ausgelegt und Gelb gezeigt, ohne zu wissen, was zur Reaktion von Tosin geführt hat.

Diese Geste hat man doch schon hundertfach gesehen, ohne dass sie geahndet wurde. Dass man sein Shirt nicht ausziehen kann, ist reglementarisch festgehalten. Aber seit wann ist die Psst-Geste verboten?
Ist sie grundsätzlich nicht. Aber es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, ob er einen Jubel als Provokation auslegt oder nicht. Im Fall von Lukas kannte er die Situation rund um die Provokationen der Zuschauer am Spieler Tosin leider nicht.

FCZ-Trainer Ludovic Magnin findet, dass man aufgrund der Geschehnisse, die im Nachhinein zum Vorschein gekommen sind, die Gelbe Karte auch zurücknehmen könnte. Was sagen Sie dazu?
Da es ein Tatsachenentscheid war, ist dies reglementarisch nicht möglich. Aber ich gebe Ludo insofern Recht, dass für einmal der Falsche bestraft wurde. In diesem Fall gibt es nur eine klare Sanktion: Rot gegen den Tribünenzuschauer.

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