Das Spiel
Diese Trainerentlassung von Marco Schällibaum bei GC hat noch keine Wirkung gebracht – im Gegenteil. Obwohl nach dem Anschlusstreffer durch Morandi in der Schlussphase noch Hoffnung aufkommt, bleiben die Hoppers im Elend.
Zu harmlos sind die 84 Minuten vor dem Morandi-Treffer. Keine einzige richtig gefährliche Torchance erarbeitet sich das Team unter der Leitung von Interimstrainer Giuseppe Morello (39). Der Abschluss von Bojang, der in der 2. Minute weit über die Latte fliegt, ist wohl noch die beste Chance. Dieses Heimspiel gegen St. Gallen gehört zum schwächsten, was GC in dieser Saison gezeigt hat. Und das will was heissen.
Es wäre ja nicht so, dass St. Gallen mit extrem breiter Brust im Letzigrund antritt – von den letzten sechs Ligaspielen konnten die Espen kein einziges gewinnen. Dieser Sieg, den sie nach zwei verwandelten Eckbällen über die Runden retten, ist eine Erlösung.
GC taumelt bereits in der ersten Halbzeit. Rund zehn Minuten nach dem Rückstand flippert der Ball im eigenen Strafraum zuerst an den angelegten Arm von Paskotsi, dann vom hinteren Oberschenkel von Ndenge an die Latte (35.). Viel Glück, dass es da nicht bereits 0:2 steht.
Mehr zur Super League
Die Stimmen
GC-Captain Amir Abrashi stellt sich einmal mehr in einem schwierigen Moment vor die Mikrofone. Geht es noch tiefer? «Wenn du verlierst, ist immer alles schlecht, wenn du gewinnst, ist alles gut. Heute haben wir verloren. Ein Scheiss-Abend. Wenn Adama Bojang dort, wo ich zurückspiele, früh das 1:0 macht, kann das Spiel ganz anders herauskommen. Aber dann nach dem Rückstand ist klar, dass das Selbstvertrauen nicht so gross ist, wie man oben mitspielen würde.»
Und Abrashi weiter: «Am Ende ist es zu wenig und viele Chancen hatten wir heute nicht. Der Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, wir machen das nicht extra. Da fehlen ein paar Prozent Selbstvertrauen bei jedem Einzelnen.»
GC-Vizecaptain Tsiy Ndenge zur Frage, ob es noch schlechter gehe: «Nein, glaube nicht.» Er ist kurz angebunden: «Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung.»
Die Tore
26. Minute, Abdoulaye Diaby, 0:1. Nach einem Eckball von Witzig schraubt sich der 1,95-Meter-Mann aus Mali in die Höhe und trifft per Kopf. GC-Verteidiger Paskotsi hat keine Chance.
60. Minute, Lukas Görtler, 0:2. Fast Copy-Paste vom ersten Tor. Witzig bringt eine Ecke in den Strafraum, dort setzt sich Captain Görtler im Kopfballduell gegen Persson durch.
84. Minute, Giotto Morandi, 1:2. Lee legt für ihn zurück, aus guter, seitlicher Position schiesst das Eigengewächs den Ball hoch ins Netz. Doch noch Hoffnung für GC in der Schlussphase.
Das gab zu reden
Ex-FCSG-Coach Peter Zeidler weilt unter den Zuschauern. Dick eingepackt, schaut er sich die Magerkost im Letzigrund an. Egal, ob er oder Michael Wimmer Nachfolger von Ex-Trainer Marco Schällibaum wird. Der neue GC-Coach hat eine Menge Arbeit vor sich.
Der Beste
Christian Witzig. Ist Aktivposten in der Offensive. Zwei Assists.
Der Schlechteste
Alle GC-Spieler bis auf Amir Abrashi, der immerhin noch kämpft, und Torschütze Giotto Morandi, hätten sich diese Auszeichnung verdient.
Der Schiedsrichter
Fedayi San leitet das Spiel. Er hat kaum was zu tun, weil sich beide Teams ganz artig benehmen. Und falls es mal brennt, ist San Herr der Lage. Note 5.
Die Fans
5819 Fans schauen sich den Krisengipfel im Letzigrund an. Aus St. Gallen sind etwas mehr als 1000 Fans angereist.
So gehts weiter
Die Nati-Pause steht an. Die Schweiz trifft im Letzigrund auf Serbien (Freitag, 20.45 Uhr) und dann in Teneriffa auf Spanien (Montag, 20.45 Uhr). In zwei Wochen empfängt GC im Kellerduell Winterthur (Samstag, 23.11.) und St. Gallen am Tag darauf Yverdon.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |