Das gab zu reden
Beeindruckend, was die St. Galler Fans für eine Choreo auf die Beine stellen. Das komplette Stadion, mit Ausnahme des Gästesektors, hat grüne und weisse Ponchos auf den Sitzplätzen liegen. Diesen ziehen sich die FCSG-Fans über, von Kurve bis VIP-Bereich, erstellen dadurch ein sehenswertes Stadionbild in grün-weiss.
Auf den Flugblättern im Stadion steht: «Heute ist es endlich so weit. Gemeinsam haben wir etwas Grossartiges geschaffen – die grösste und aufwendigste Choreo in der bisherigen Vereinsgeschichte, die das gesamte Stadion umfassen wird.» In der 60. Minute fliegen Tausende grüne und weisse Fetzen von der Tribüne.
Die Stimmen
Captain Lukas Görtler (bis 67.) zu Blue: «Wir können uns leider nicht befreien aus der langen Serie ohne Sieg. Wir sollten eigentlich schon fähig sein, eines der letzten drei Spiele zu gewinnen. Total ärgerlich. Wir kämpfen und kämpfen und kämpfen und belohnen uns nicht dafür. Ich bleibe positiv und sehe, dass wir Fortschritte machen.»
Christian Witzig (bis 67.) zu Blue: «Diese tolle Choreo, das kommt bei uns Spielern an, sehr fest. Wir halten zusammen in St. Gallen und wird immer so bleiben. Natürlich fühlt man sich ein bisschen schlecht, wenn wir das den Zuschauern nicht zurückgeben können. Uns fehlt ein wenig die Durchschlagskraft in der Offensive. Es ist nie gut, wenn man so lange nicht gewinnt. Anzumerken gilt, dass wir nun auch drei Spiele nicht verloren haben. Aber der Anspruch ist natürlich mehr.»
Joël Schmied zu Blue: «In St. Gallen nehmen wir diesen Punkt gerne mit. Natürlich wäre es super für das Selbstvertrauen, wieder einmal einen Sieg einzufahren, aber aufgrund des Spielverlaufs nehmen wir diesen Punkt wie gesagt mit.»
Das Spiel
Das Spiel wird der Mega-Choreo dann doch noch annähernd gerecht, als es nach der Pause Fahrt aufnimmt. Dann schreit Akolo auf den Knien seine Freude über sein 1:0 in den St. Galler Nachthimmel hinaus. Doch die pure Freude im Kybunpark währt nur kurz.
Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung verursacht Stevanovic mit erhobenen Händen im Strafraum einen Handspenalty, den Sions Kabacalman souverän verwertet. Stich ins St.-Gallen-Herz. Dennoch singen die Fans einfach weiter, heben ihre Schals in die Höhe und verwandeln den Kybunpark in eine Festhütte.
Der bittere Beigeschmack: Nach dem Oktober ohne Sieg für beide Teams verlängert sich diese dunkle Serie.
Die Tore
54. Minute, Chadrac Akolo, 1:0. In einem grenzwertigen Zweikampf stiehlt Csoboth dem Sittener Baltazar den Ball. Toma spielt Görtler an, dieser spielt in die Mitte, wo Akolo vollendet und sein viertes Saisontor erzielt. War das zu hart von Csoboth? Baltazar meckert nach dem Duell und Gegentor nicht.
70. Minute, Ali Kabacalman (Penalty), 1:1: Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung geht Stevanovic mit erhobenen Armen in ein Luftduell im Strafraum, der Ball klatscht an den Arm. Den Penalty verwertet Sion-Mittelfeldmann Kabacalman souverän.
Der Beste
Joel Schmid vertritt Reto Ziegler als Sion-Captain und war der souveräne Chef der Walliser Dreier-Abwehr. Der Berner gewinnt gefühlt jeden Zweikampf.
Der Schlechteste
Mehr Pech geht kaum! In der 68. Minute kommt Mihailo Stevanovic für St. Gallen ins Spiel – ganze 21 Sekunden später verursacht er den Handspenalty, der das Spiel fast noch kippen lässt.
Das Schiedsrichter-Gespann
Anojen Kanagasingam sowie seine beiden Assistenten Pascal Hirzel und Matthias Sbrissa zeigten eine souveräne Leitung, liegen bei allen strittigen Entscheidungen richtig. Zum Beispiel auch bei der Schwalbe von Nati-Spieler Witzig in der ersten Halbzeit.
Die Zuschauer
17'160 Fans, darunter rund 200 Walliser, sind am nass-kalten Novemberabend live im Kybunpark dabei.
So gehts weiter
Das Abenteuer in Nordirland steht für St. Gallen an. Am Donnerstag steigt um 21 Uhr MEZ die Conference-League-Partie gegen Larne. Die Ostschweizer sind grosser Favorit. In der nächsten Super-League-Runde empfängt Sion den FCL (So., 10. November, 14.15 Uhr), St. Gallen gastiert bei GC (So., 10. November, 16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |