Etwas ist anders, als Amir Abrashi bei der 0:1-Niederlage von GC in Genf erstmals in Erscheinung tritt. Er trägt einen orangen Überzieher und bringt bei einem Spielunterbruch in der 39. Minute den Kollegen die Trinkflaschen. Kurz zieht er den Überzieher ab, doch vom Feld kommt die Entwarnung des Mitspielers. Abrashi bleibt vorerst Ersatz.
Erst in der 78. Minute schlägt die Stunde des 34-jährigen Thurgauers mit dem grossen GC-Herz. Er kommt als Joker, übernimmt sofort die Captainbinde, die zuvor der ausgewechselte Ndenge trug, und grätscht vier Minuten später im eigenen Strafraum eine Servette-Grosschance weg.
Immer, wenn er durfte, war Abrashi in Startelf
Den Abrashi-Hammer gibt es eine Stunde vor der Partie: Trainer Schällibaum setzt seine Identifikationsfigur nur auf die Bank. Abrashi war in dieser Saison in jedem Ligaspiel in der Startelf und Captain – ausser bei den beiden Malen, als er gelbgesperrt fehlte.
Nach der Partie wird klar: Der Leithammel Abrashi war angeschlagen. «Am Donnerstag hat er etwas gespürt. Am Freitag war es besser.» Aber dann habe es nicht gereicht, sagt GC-Trainer Marco Schällibaum (62) zu Blick.
Leid-Hammel statt Leithammel
Schällibaum, von 1980 bis 1985 bei GC selbst Spieler, gelingt es auch in seinem zweiten Spiel nicht, das Ruder im Abstiegssumpf herumzureissen – trotz Reaktion in der zweiten Halbzeit. Auch mit Stammkeeper Hammel nicht, der in Lugano zuletzt krankheitsbedingt fehlte. Gleich nach Anpfiff irrt die halbe GC-Abwehr und allen voran der Goalie an der Flanke vorbei, Stevanovic drückt den Ball über die Linie. Leid-Hammel statt Leithammel bei GC.
Nach dem 0:1 gegen Lugano gibts wieder eine knappe Niederlage. Schällibaum unterstreicht jedoch, dass die Mannschaft lebt und «wirklich will». Jetzt erhält er eine zweiwöchige Pause, um die Hoppers auf die fünf Spiele in der Abstiegsrunde vorzubereiten. Weil Yverdon Kantonsrivale SLO geschlagen hat, wirds eine Herkulesaufgabe, vom Barrage-Platz wegzukommen.
Steigerungslauf reichte nicht
Mit dem Rücken zur Wand kommt GC nach der Pause gegen Servette stärker zurück, ist ab dann nach Ansicht von Schällibaum ebenbürtig. Doch beim 0:1 bleibts.
Was wäre gewesen, hätte Leithammel Abrashi schon von Beginn an im Abstiegssumpf ackern und grätschen können? Möglich, dass GC den Bock von Justin Hammel mit diesem kämpferischen Abrashi hätte ausbügeln können. Hätte, wäre, wenn. Die Realität heisst: Barrage-Platz.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |