Auf einen Blick
- Steve von Bergen verlässt YB als Sportchef aus familiären Gründen
- Christoph Spycher übernimmt von Bergens Aufgaben und rückt ins Rampenlicht
- Mathieu Beda, 43, wird neuer Technischer Direktor bei YB
Der Fussballjob kann einen auffressen. Jeder, der in diesem Business ist, weiss das. Abschalten geht da kaum. Der Ball steht nie still. Irgendwo auf dem Planeten wird gekickt, verhandelt, ein Interview gegeben. Wer mal in diesem Hamsterkäfig aufs Laufrad steigt, kommt kaum mehr runter. Auf der Strecke bleiben: Familie, Freizeit, Freunde.
Von Bergen light? Gibt es nicht
Etwa so könnte es Steve von Bergen gegangen sein. Bis der Moment kam, an dem er sich sagte: «Ich konnte meine Vaterrolle nicht mehr so wahrnehmen, wie ich es für richtig und nötig halte.» Lösungen wurden diskutiert, ob man dem Sportchef jemandem zur Seite stellen könnte. Und alsbald wurden diese verworfen. «Von Bergen light», gibt es nicht, «von Bergen unterstützt» auch nicht.
Und so entschied sich der sowohl als Spieler wie als Sportchef zweifache Schweizer Meister mit YB, den Bettel Ende Saison hinzuschmeissen. Das sei ihm «sehr schwergefallen», denn YB und seine Familie seien seine grossen Leidenschaften. Aber es war der einzige Ausweg aus dem Hamsterkäfig.
YB wollte mit von Bergen verlängern
Von Bergens Boss Christoph Spycher zu dessen Abgang: «Es war unser Wunsch, mit Steve in die weitere Zukunft zu gehen.» Sprich: dessen im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern. «Aber wenn die Balance zwischen Familie und Beruf nicht mehr stimmt, dann kämpfe ich nicht dagegen an. Wir teilen genau dieselben Werte.»
Und nun? Einen neuen Sportchef wird es nicht geben. Jedenfalls keinen, der von Bergen eins zu eins ersetzt. Vielmehr werden die Strukturen angepasst.
Nach den Verletzungen von Tanguy Zoukrou (Oberschenkel), Joël Monteiro (Knie) und Kastriot Imeri (Ellenbogen) im Spiel in Zürich gegen GC hatte man das Schlimmste befürchtet. Doch das Trio hatte Glück im Unglück: Keiner fällt länger aus. Allenfalls kann der eine oder andere bereits am Samstag im Heimspiel gegen Lausanne wieder mittun.
Nach den Verletzungen von Tanguy Zoukrou (Oberschenkel), Joël Monteiro (Knie) und Kastriot Imeri (Ellenbogen) im Spiel in Zürich gegen GC hatte man das Schlimmste befürchtet. Doch das Trio hatte Glück im Unglück: Keiner fällt länger aus. Allenfalls kann der eine oder andere bereits am Samstag im Heimspiel gegen Lausanne wieder mittun.
Spycher zurück im Rampenlicht
Ober-Sportchef Spycher, offiziell Verwaltungsrats-Delegierter Sport und Klub-Mitbesitzer, übernimmt die Funktion von Bergens mehr oder weniger. Er rückt aus dem Schatten, aus dem er auch den Klub im Sportbereich dirigiert hatte, wieder heraus. Spycher wird wieder in den Alltag integriert, näher am Trainer, am Staff, an den Spielern sein. Der Münsinger hatte schon zuvor alle wichtigen Entscheidungen und auch alle Transfers final abgesegnet. Jetzt tut er das wieder vermehrt im Scheinwerferlicht.
Aber alleine ist das nicht zu bewältigen. Spycher zur Seite steht – neben Chefscout Stéphane Chapuisat – neu Mathieu Beda (43). Ex-Spieler in Deutschland, Frankreich und Belgien sowie beim FC Zürich. Nach der Zeit beim Stadtklub war Beda Spielerberater, unter anderem von Nationalspieler Denis Zakaria. Zuletzt hatte er diverse Beraterjobs im Fussballbereich inne. Ihn hatte YB schon länger auf dem Radar.
Beda wird Wuschus rechte Hand
Beda besetzt die neugeschaffene Stelle des Technischen Direktors. Der Franzose wird Spycher vor allem im technischen Bereich entlasten, sprich im Finalisieren von Verträgen und Transfers, wird Ansprechperson für Agenten. Er wird dem Scouting eine klare Struktur geben und auch in die Kaderplanung involviert sein.
In erster Linie ist bei YB Bedauern über den Abgang von Bergens spürbar. Handkehrum dürfte der Verwaltungsrat nicht ganz unfroh darüber sein. Dies nur schon deshalb, um dem sportlichen Neubeginn unter Giorgio Contini auch im Führungsbereich ein Äquivalent zu haben. Dieses Gesicht ist Beda.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |