Er ist ehemaliger deutscher Nationalspieler, er ist zweifacher deutscher Meister. Er hat über 430 Bundesligapartien bestritten. Christian Gentner – er wird im August 36 – heuert beim FC Luzern an.
Sportchef Remo Meyer hat damit einen Coup gelandet, ist Mittelfeldmann Gentner doch der ideale Mann um die verlorene Erfahrung der abgetretenen Oldies David Zibung (37) und Christian Schwegler (37) zu kompensieren und die Jungen beim FCL zu führen.
Mit Özil und Ballack für Deutschland
Gentner ist bekannt für sein starkes Stellungsspiel und für seine Spielintelligenz. Er ist ein Leader – auf und neben dem Platz. Auch wenn er in Deutschland einst sowohl mit Stuttgart (2007) an der Seite von Marco Streller und Ludovic Magnin wie auch mit Wolfsburg (2009) mit Diego Benaglio und Marwin Hitz Meister geworden ist, ist jener Mann, der 2009 für die Deutschen unter Jogi Löw an der Seite von Schweini, Özil und Ballack in der WM-Qualifikation gespielt hat, ohne Allüren.
Er ist bodenständig. Die Familie steht für Gentner an erster Stelle. Auch deshalb passt der FCL. «Die Familie steht im Vordergrund, es geht nicht mehr darum, in China oder Russland den grösstmöglichen Vertrag zu unterschreiben», hat er kürzlich gesagt. Seine Frau Verena sowie sein sechsjähriger Sohn und seine dreijährige Tochter werden ihn in die Innerschweiz begleiten.
Dass er überhaupt noch spielen kann, ist nicht selbstverständlich. Vor fast vier Jahren ist der Kicker auf dem Platz beinahe erstickt. Im September 2017 prallt er mit Wolfsburg-Torwart Koen Casteels zusammengeprallt, seine Zunge rutscht in den Gaumen. Gentner hat Glück im Unglück, er erleidet Brüche im Gesicht, muss mehrmals operiert werden. Zwei Monate später aber gibt er sein Comeback.
Papa Gentner starb im Stadion
Es soll nicht der einzige Schicksalsschlag in der Karriere von Christian Gentner bleiben. Im Dezember 2018 erfährt der damalige Stuttgart-Captain unmittelbar nach dem 2:1 gegen Hertha BSC, dass sein Vater im Stadion nach Herzproblemen verstorben ist (im Blick).
Später sagt Gentner in der «Bild» über diese schlimmen Minuten: «Natürlich sind es Bilder, die du nie vergisst. Es bleibt ein Teil meiner Geschichte und der des VfB. Aber meine Familie und ich haben es gut verarbeitet. Ich kann den Fussball wieder voll geniessen.»
Das will er nun auch in der Innerschweiz. «Mit dem FC Luzern habe ich einen Klub gefunden, der mich von seinem Weg und seiner Philosophie überzeugt hat», lässt sich der neue Star der Super League in einer Mitteilung zitieren.
Ans Schweizerdeutsch dürfte Gentner bereits gewohnt sein. Zuletzt hat er bei Union in Berlin unter Trainer Urs Fischer gekickt. In Luzern bleibt er mindestens ein Jahr – hat aber dann die Option für eine weitere Saison. (mam)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |