«Wer sagt, dass wir Hoffnung haben?»
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CC frustriert nach Niederlage:«Wer sagt, dass wir Hoffnung haben?»

Sion-Boss setzt nach Barrage-Niederlage auf Fall Yverdon
Constantin will jetzt vor Zivilgericht ziehen

Seelenruhig sitzt Christian Constantin nach dem 0:2 gegen Stade-Lausanne-Ouchy auf der Spielerbank, quatscht mit deren Coach Anthony Braizat – und lässt dann die Bombe platzen!
Publiziert: 04.06.2023 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2023 um 15:13 Uhr
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CC sitzt nach dem 0:2 gegen Stade-Lausanne-Ouchy nudelfertig, aber ruhig, auf der Spielerbank und spricht mit SLO-Coach Anthony Braizat über das Spiel.
Foto: ALAIN KUNZ
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Alain KunzReporter Fussball

Am Rande der SFV-Delegiertenversammlung sickert durch: Die Swiss Football League hat den Willen, Super-League-Aufsteiger Yverdon-Sport zu ermöglichen, in der Bieler Tissot-Arena zu spielen, bis das eigene Stade Municipal umgebaut ist. Das ist gar nicht nach dem Gusto von Sion-Präsident Christian Constantin. Nur hat er auf der Ebene Liga keinerlei Handhabe, dagegen vorzugehen.

«Freue mich jetzt schon auf diesen Rechtsstreit!»

«Also werde ich zivile Gericht anrufen. Ich freue mich jetzt schon auf diesen Rechtsstreit, denn ich werde die Liga im Fall Yverdon niemals einfach so davonkommen lassen. Niemals!»

Der Hintergrund: In der Lizenzeingabe hatte Yverdon einzig das Stade de Tourbillon in Sion als Ausweichstadion angegeben. Von Biel war nicht die Rede. Das begann erst ein Thema zu werden, als der Walliser Staatsrat Frédéric Favre publik machte, dass Yverdon weder beim Kanton noch bei der Polizei um eine Bewilligung für die Austragung der Spiele ersucht habe und der Kanton deshalb keine Bewilligung erteilen könne.

Versagen von Lizenzkommission und Yverdon

Dies, so der Standpunkt von CC, sei aus reinem Eigenverschulden von Yverdon passiert. Ja, die Waadtländer unter Direktor Marco Degennaro, Freund und Berater von CC, hätten versucht, ohne Bewilligung durchzukommen, weil sie keine Chance gehabt hätten, die für diese Lösung nötigen Garantien in der Höhe von rund drei Millionen Franken zu erbringen. Auch die Lizenzkommission unter dem Vorsitz des wegen Urkundenfälschung verurteilten und deshalb in Ausstand getretenen Präsidenten habe komplett versagt.

Die Frist von 24 Stunden, Informationen und/oder nachfordern zu können, ist längst vorbei. Und weil es seit der Erteilung der Berechtigung durch die Kommission, in der Super League zu spielen, keine erheblichen Änderungen gegeben habe, dürfe der Aufsteiger die Lizenz nicht erhalten. «Wir dürfen Liga und Yverdon mit diesem ‹Schlungg› niemals durchkommen lassen», so CC.

Wieder ist der VAR gegen Sion

Und sein eigenes Team? «Dieses ist doch seit den vielen Schiedsrichter-Fehlentscheiden geschockt und hat jegliches Selbstvertrauen verloren. Das ist offensichtlich. Und auch im Hinspiel geht das weiter: Während beim ersten Tor von Ouchy das vorangehende Foul an Zuffi nicht geahndet wird, kassiert der VAR unser 1:2 wegen einer ähnlichen Szene. Soll sich jeder selber ein Bild machen, ob das noch korrekt sei.»

Sagen wir es so: Bei der Intervention von Karlen an Bamba auf Foul zu entscheiden, ist nicht falsch. Was die Zuffi-Szene angeht: Zumindest im TV hatte man keine brauchbaren Bilder, die das durchaus vermutete Foul belegen können. Deshalb ging das durch. Pech für Sion, einmal mehr – den Super-League-untauglichen Auftritt rechtfertigt das aber nicht.

Wieso liess man Cibelli pfeifen?

Nicht Pech, sondern fast schon ein Affront gegenüber Sion ist indes die Nominierung des Schiedsrichters. Dass man ausgerechnet Luca Cibelli, der vor einem Monat den Penalty zugunsten von Sion nach einem Handspiel eines Winterthurers aus Sicht von Blick-Schiedsrichter-Experte Urs Meier völlig zu Unrecht zurücknahm, muss schon fast als Provokation aufgefasst werden. Ruhestiftende Deeskalation sieht jedenfalls anders aus. Im Wallis löste die Ansetzung nur Kopfschütteln aus.

CC fatalistisch

Nun steht Sion also am Abgrund. Der Schritt in die Challenge League ist ein ganz kleiner. Beunruhigt das CC? «Ich mache mein letztes Jahr. Ob ich das Ganze in der Super oder in der Challenge League zu Ende zu bringe, ändert nicht viel. Ich muss Verträge beenden und alles abschliessen. Wir sind hier am Ende angelangt.» Gleichzeitig betont CC zwar, dass es immer Hoffnung gibt. Und verweist auf die Cupfinals, in denen Sion Halbzeit-Rückstande aufgeholt habe. Aber es schimmert schon sehr viel Fatalismus durch. Ob das die richtige Moralspritze ist für CCs angezähltes Team?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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