«Schlag ins Gesicht»
Winti-Ösi lässt nach Degradierung Dampf ab

Der Goaliewechsel beim FC Winterthur schmeckt dem unterlegenen Markus Kuster überhaupt nicht. Auch wenn klar ist: Spätestens im Winter wäre die Rochade sowieso gekommen.
Publiziert: 29.09.2023 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2023 um 16:32 Uhr
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Markus Kuster ist seit der Natipause nicht mehr die Nummer 1 im Tor des FC Winterthur.
Foto: keystone-sda.ch
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Sebastian WendelReporter Fussball

Mit mehreren starken Paraden verhindert Marvin Keller (21) beim 2:2 des FC Winterthur in Genf weitere Gegentore. Und rechtfertigt nach seinem Last-Minute-Big-Save beim Heimsieg gegen SLO ein weiteres Mal das Vertrauen von Patrick Rahmen. Der Winti-Trainer hat Keller nach seinem Leihwechsel von YB auf die Schützenwiese direkt zur Nummer 1 erkoren – zum Leidwesen des bisherigen Stammgoalies Markus Kuster (29).

Der hat in den Spielen bis zur Ablösung nichts falsch gemacht. Aber sich mit seinen Leistungen eben auch nicht unersetzbar gemacht. Sprich: Kuster hielt, was es zu halten gab. Nicht mehr und nicht weniger. 

Dass dem Österreicher die Degradierung zugunsten der Schweizer Goaliehoffnung Marvin Keller nicht schmeckt, hat Rahmen bereits durchblicken lassen.

«Die Art ist erschreckend»

Nun lässt Kuster auch noch selber Dampf ab. Gegenüber der «Burgenländischen Volkszeitung» aus seiner Heimat schimpft er: «Das ist wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bekomme hier jetzt scheinbar keine sportlich faire Chance, sondern muss ohne Vorankündigung während der Saison eine Grundsatzentscheidung hinnehmen.» Und weiter: «Die Art und Weise ist für mich ehrlicherweise sehr erschreckend und auch enttäuschend. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war die klare und unumstrittene Nummer eins, jetzt ist auf einmal alles anders – und ich kann nichts daran ändern.» Dass mitten in der Saison ohne Not der Goalie ausgetauscht werde, sei «unverständlich».

Rahmen hat Verständnis für den Frust seiner neuen Nummer 2. Hält aber an der Goalierochade fest. Eine, die im Winter wohl sowieso über die Bühne gegangen wäre. Blick weiss: Marvin Keller stand bei Winti schon länger auf dem Zettel. Doch weil bei seinem Stammklub YB der langzeitverletzte David von Ballmoos früher als erwartet aus seiner Verletzung zurückkam, war Kellers Ausleihe schon früher möglich.

Kuster hat bis 2025 Vertrag

Rahmen sagt aber auch: «Momentan geniesst Marvin unser Vertrauen. Aber er muss sich seine Einsätze Woche für Woche mit Leistung verdienen.» 

Und Kuster? Der ist hässig, das Verhältnis zu Rahmen ist – verständlicherweise – abgekühlt. Den Kopf in den Sand stecken will er aber nicht. Sein Vertrag läuft bis 2025. Sollte Keller im nächsten Sommer wieder zurück nach Bern gehen, könnte die Tür ins Winti-Tor für den Ösi wieder aufgehen. Also sagt er: «Ich habe Vertrag bei Winterthur, fühle mich an sich extrem wohl hier und werde hart weiterarbeiten. Alles andere wird sich zeigen.»

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