Präsident Constantin steht mit Sion vor dem Abstieg
«Haben gegen Vaduz dreimal verloren – das ist untragbar»

Sion-Präsident Christian Constantin verschwendet keinen Gedanken an den Abstieg. Er nimmt sich Werder Bremen nicht zum Vorbild. Und er fürchtet den FC Basel. Das ist die Lage im Fussball-Wallis.
Publiziert: 18.05.2021 um 01:42 Uhr
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Er kann kaum noch hinsehen: Christian Constantin leidet auf der Tribüne mit.
Foto: Sven Thomann
Alain Kunz

Blick: Christian Constantin, wie geht es Ihnen so kurz vor dem ersten möglichen Abstieg?
Christian Constantin:
Es ist kompliziert. Das ist meine Gefühlslage.

Es täte Ihnen unendlich weh, erstmals abzusteigen.
Ich habe den Klub in meinen beiden Amtsperioden zwanzig Jahre in der höchsten Spielklasse gehalten. Und ich habe keine Lust, dass sich das ändert. Also denke ich nicht an Abstieg. Aber es ist, wie gesagt, kompliziert.

Lassen Sie sich von Werder Bremen inspirieren, das in der genau gleichen Situation ist wie Sion und seinen talentierten Trainer Florian Kohfeldt vor dem letzten Spiel entlassen und durch Legende Thomas Schaaf ersetzt hat?
Nein. Jetzt müssen die Spieler reagieren.

Sie könnten ja Didier Tholot oder gar Alberto Bigon zurückholen …
(lacht) Didier ist Trainer in Pau und Bigon führt ein Albergo (Gasthaus).

Sie haben sich die zweite Halbzeit in Lugano hinter dem Tor von Lugano-Goalie Noam Baumann angeschaut. Was war der tiefere Sinn dahinter?
So war ich alleine und konnte niemandem auf der Tribüne auf den Wecker gehen, wenn ich mich aufregte. Und ich konnte die Balljungen unterstützen.

Einige Wechsel von Trainer Marco Walker schienen eher abenteuerlich. Zum Beispiel Guillaume Hoarau rauszunehmen. Haben Sie das auch so gesehen?
Diese Theorien bringen Stand jetzt alle nichts. Nun gilt der Fokus einzig dem alles entscheidenden Spiel gegen Basel. Danach geht es entweder in der Barrage weiter – oder eine Liga tiefer.

Für Basel geht es um nichts mehr. Da könnte ein kleines Geschenk an Walker für seine 17 Jahre beim FCB durchaus hilfreich sein.
Es wird keine Geschenke seitens des FC Basel geben. Da mache ich mir nullkommanull Illusionen. Die Basler sind mit dem Trainerwechsel zu einem echten Team geworden. Die machen im Moment alles richtig.

Was hat Sion falsch gemacht, dass man derart tief im Sumpf steckt?
Wir haben gegen Vaduz drei von vier Spielen verloren. Das ist untragbar. Hätten wir nur ein einziges davon gewonnen, wäre die Saison für uns beendet.

Und dann sind sie noch von der Laune des unbeständigen FC Zürich abhängig, der gegen Vaduz auf keinen Fall verlieren darf.
Die Zürcher sind eine Mannschaft, die doch sehr gut Fussball spielen kann. Sie können die Saison doch nicht mit einem 0:4 in Basel und einer Heimniederlage hinterher beenden. Auf keinen Fall.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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