Sion-Legende Goran Obradovic (45)
«Constantin wirft den Bettel niemals hin!»

Goran Obradovic ist als dreifacher Cupsieger eine Sion-Legende. Er lebt nach wie vor mitten in der Walliser Metropole. Mit einem blutenden Herzen, wenn er den FC Sion sieht.
Publiziert: 15.05.2021 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2021 um 11:10 Uhr
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Ein Küsschen von CC nach dem Cupsieg 2011 gegen Xamax.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Blick: Goran Obradovic, Sie leben nun seit 21 Jahren in der Schweiz. Sind Sie mittlerweile mehr Schweizer oder doch noch mehr Serbe?
Goran Obradovic: Ich kann nicht sagen, dass ich Schweizer bin, weil ich Serbe bin. Aber die Schweiz ist paradiesisch, das habe ich immer gesagt.

Ein wahr gewordener Traum?
Absolut! Schon mit 16 wollte ich unbedingt in die Schweiz. Ich bin grosser Skifan. Spätestens nach der 1987 in Crans-Montana und Pirmin Zurbriggen wusste ich: Da will ich eines Tages leben.

Sie könnten den Schweizerpass beantragen.
Klar. Vielleicht mache ich das noch. Aber was bringt mir das? Das ist bloss ein Stück Papier.

Also keine Lust, nach Belgrad zurückzugehen?
Meine drei Kinder sind hier aufgewachsen, gehen hier in die Schule. Sie sprechen wohl alle Serbisch, aber besser Französisch. Ich bin nicht sicher, ob sie in Belgrad die Schule beenden würden.

Gehen alle in die Schule?
Sara studiert an der Pädagogischen Hochschule und wird Lehrerin. Lola geht an die Mittelschule. Nur Marko will nicht auf die Schule setzen.

Warum?
Er will Fussballprofi werden.

Hat er dasselbe feine Füsschen wie der Vater?
Marko ist Innenverteidiger.

Persönlich

Goran Obradovic (45) stammt aus der Nähe von Belgrad, wird bei Partizan Profi. Via Servette (für die Grenats macht die klassische Nummer zehn 101 Spiele und gewinnt einmal den Cup), St. Gallen und Vaduz landet er 2005 in Sion, wo er zuerst in die Super League aufsteigt, dann bis 2012 234 Spiele macht und dreimal den Cup holt. Obradovic ist verheiratet mit Jelena und hat drei Kinder: Sara (24), Marko (19) und Lola (17).

Goran Obradovic (45) stammt aus der Nähe von Belgrad, wird bei Partizan Profi. Via Servette (für die Grenats macht die klassische Nummer zehn 101 Spiele und gewinnt einmal den Cup), St. Gallen und Vaduz landet er 2005 in Sion, wo er zuerst in die Super League aufsteigt, dann bis 2012 234 Spiele macht und dreimal den Cup holt. Obradovic ist verheiratet mit Jelena und hat drei Kinder: Sara (24), Marko (19) und Lola (17).

Das hätten Sie auch spielen können.
Ich weiss nicht. Alberto Bigon hat das mal mit einer Dreierkette mit mir im Zentrum probiert. Aber nur im Training. Das war fast wie Pep Guardiola. Der hat auch schon Aussenverteidiger zu Nummern zehn umfunktioniert.

Wo spielt Marko?
In der U21 des FC Sion. Obwohl er erst 19 ist. Er will voll auf Fussball setzen, obwohl ich es lieber gesehen hätte, dass er eine Lehre macht.

Und was machen Sie heute?
Spieleragent. Aber der Markt ist extrem ausgetrocknet. Gerade im Balkan, wo ich hauptsächlich tätig bin. Und letztes Jahr waren wir stark mit Covid-19 beschäftigt.

Inwiefern?
Die ganze Familie hatte das Virus. Teilweise ziemlich lange. Das hat enorm Energie geraubt.

Auch der FC Sion raubt etwas, nämlich die Nerven der Fans. Auch ihre?
Mir bricht es fast das Herz, wenn ich sehe, wo der Klub steht.

Warum?
Weil diese Mannschaft viel mehr Qualität hat. Sie gehört unter die ersten Vier.

Woran liegts?
Ich weiss es nicht. Es ist bizarr. Manchmal ist Fussball nicht rational.

Liegts an Präsident Christian Constantin, der sich immer einmischt?
Glauben Sie mir: CC lässt die Trainer in Ruhe arbeiten. Das mit dem Einmischen ist Blabla. Er stellt dem Coach ein hervorragendes Kader hin, so dass dieser eine starke Mannschaft daraus formen kann. Wenn es sportlich gut läuft, steht er auch nicht hinter die Trainerbank. Und wenn er das tut oder in die Kabine geht, dann nur um zu unterstützen, nie um zu beleidigen oder so. Und CC spielt ja nicht selber…

Mangelt es an Strategie, an starken Persönlichkeiten neben CC?
Sion ist Sion. Solange CC am Ruder ist, wird sich nichts ändern. Er wird nie nur im Hintergrund sein.

Kann Sion die Klasse halten?
Das Selbstvertrauen hat durch die andauernden Misserfolge enorm gelitten. Ich hoffe, dass es dennoch klappt.

Und wenn Sion absteigt, wirft CC den Bettel hin?
Niemals! Er braucht diese Emotionen. Er wird nie nur Architekt und Bauunternehmer sein. Er liebt den Fussball viel zu sehr und lebt dafür.

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Mannschaft
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26
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FC Basel
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14
20
25
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FC Lugano
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Servette FC
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14
2
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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14
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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FC Winterthur
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