«Es liegt an mir, die Mannschaft wieder aufzubauen»
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Sion-Coach Walker nach Pleite:«Es liegt an mir, die Mannschaft wieder aufzubauen»

Sion muss noch gegen Basel ran
Rettet FCB-Rahmen Kumpel Walker vor dem Abstieg?

Sion muss gegen Basel punkten und ist vom FCZ abhängig. Der Präsident nimmt schon mal Reissaus. Nur Trainer Marco Walker glaubt noch an das, was immer mehr einem Wunder ähnelt.
Publiziert: 16.05.2021 um 12:28 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2021 um 16:44 Uhr
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Bei Sion sind die ersten Tränen geflossen, jene von Matteo Tosetti.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Es ist schon spät im Cornaredo. Alles ist gesagt, was es zu sagen gibt. Da kommt einer aus der Kabine, von dem man dachte, er sei längst weg. Doch das konnte man nicht wissen, weil er seinen orangenen Lamborghini auf der anderen Stadionseite auf dem Vorplatz geparkt hatte. Und die Rakete stand noch da.

Doch Christian Constantin, der die ganze zweite Halbzeit hinter dem Tor von Lugano-Keeper Noam Baumann gestanden hatte, ist nicht kommunikativ. Strammen Schrittes geht er über den Rasen, sagt «Salut» und wirft ein «Je file» hinterher. «Ich verziehe mich!» Und dann hat er noch dreieinhalb Stunden nächtliche Autofahrt unter anderem durchs Centovalli vor sich. Mühsam!

Walker die Ruhe in Person

Doch das hätte er gerne auf sich genommen, wäre das Resultat ein anderes gewesen als dieses ernüchternde 1:3… Das wird er auch Trainer Marco Walker gesagt haben. Dieser war wie immer die Ruhe und Höflichkeit in Person. «Etwas anderes bringt ja nichts», sagte er und behauptete, während des Spiels nicht über die Partie in Vaduz informiert gewesen zu sein. «Ich erfuhr also erst nach Abpfiff, dass wir nicht abgestiegen sind.» Dennoch: Es ist ein Strohhalm, an den man sich im Wallis klammern muss. «Ja, aber er ist immer noch gleich lang wie vor dieser Runde», denkt Walker.

Konkret: Verliert Sion am Freitag gegen Basel, steigt der Klub erstmals in der Ägide CC ab. Spielt Sion unentschieden, kommt es auf den Ausgang von FCZ vs. Vaduz an. Gewinnen die Zürcher, heisst der Absteiger wegen des schlechteren Torverhältnisses Vaduz. Punkten die Liechtensteiner, sind sie in der Barrage und Sion unten. Und wenn Sion gewinnt? Dann muss auch Vaduz einen Dreier holen, um die Barrage zu erreichen.

Rahmen: Keine Geschenke an Kumpel Walker

Das Szenario, Vaduz auf der Ziellinie noch überholen zu können, lebt also. Stellt sich die Frage: Wieviel Stolz hat der FCZ nach der katastrophalen Leistung im St.-Jakob-Park? Und wie gross ist der Wille des enorm formstarken FC Basel, Sion und damit dem langjährigen Trainerassistenten Walker ein bisschen unter die Arme zu greifen? Trainier Patrick Rahmen: «Mein Verhältnis zu Marco Walker ist sehr gut. Aber nur weil wir den zweiten Platz gesichert haben, heisst das nicht, dass wir etwas herschenken werden. Wir werden das sportlich zu Ende führen. Geschenke verteilen gehört sich nicht. Sion hatte 35 Runden Zeit, um es auf eine andere Bahn zu bringen. Klar hätte ich mir wegen des Verhältnisses zu Marco gewünscht, dass sie sich schon gerettet hätten und es nicht entscheidend werden würde. Aber wir werden genau gleich einen Tag früher ins Wallis gehen.»

«Sion hatte 35 Runden Zeit»
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FCB-Trainer Rahmen vor Duell:«Sion hatte 35 Runden Zeit»

Jacobacci und Ziegler ringen um Worte

Ganz schlechte News also aus Basel. Denn genau so waren auch die Luganesi am Samstag verfahren: Maurizio Jacobacci, der Sion-Retter von 2018, und Reto Ziegler, dessen Herzensklub der FC Sion ist. Ziegler, der den Penalty zum 1:0 im Nachschuss mit viel Glück verwertete: «Ich hatte tolle Momente im Wallis. Sion hat mir die Gelegenheit gegeben, wieder zu spielen, als ich nach meinem Vertrag bei Juventus Turin keinen Klub hatte. Aber nun bin ich beim FC Lugano. Mehr gibts da nicht zu sagen.» Man spürt. Es gäbe mehr.

Auch Jacobacci tat sich schwer mit Worten. Zum Glück sei die aktuelle Konstellation nicht sein Problem, sagte er. Und wollte Revanchegelüste nach der unschönen Entlassung, deren Folgen immer noch vor Gericht hängig sind, gar nicht erst kommentieren. «Sion kann sich ja immer noch retten, wenn sie das letzte Spiel gegen Basel positiv gestalten.»

Gegen Basel punkten. Vom FC Zürich abhängig sein. Und im positiven Fall die Barrage hinterher. Sion und die Super League, das scheint immer mehr Vergangenheit zu werden.

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