Ober-Hopper macht Kampfansage
«Nein, GC steigt nicht ab!»

1:1 stehts bei Halbzeit der Barrage. Bei GC ist wegen des ultraspäten Moments des Ausgleichs eine gewisse Zufriedenheit spürbar. Das scheint eine gefährliche Beurteilung der Lage.
Publiziert: 27.05.2024 um 15:58 Uhr
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Amir Abrashi – das ist immer Leidenschaft pur, selbst bei der Auswechslung. Hier kommt Pascal Schürpf für den GC-Captain.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

GC rennt am Sonntag immer wieder an. Das Team probiert alles, gelingen will aber nicht wirklich viel.

Aber dann kommt in allerletzter Sekunde das Geschenk in Form eines VAR-Penaltys (den man aber absolut pfeifen kann), sodass der Ausgleich unverhofft doch noch gelingt. Klar, dass man unter diesem Einfluss von Emotionen und Adrenalin dazu neigt, zu sehr zufrieden und glücklich zu sein.

Thun ist das beste Heimteam der Geschichte!

Dies die Gefühlslage beim Rekordmeister nach dem Barrage-Hinspiel gegen Thun. Doch nun folgt erst der wahre Überlebenskampf. Es geht in die Stockhorn-Arena, wo die Berner Oberländer diese Saison das heimstärkste Team der Geschichte der Challenge League waren: 48 Punkte aus 18 Spielen. Gewonnen hat dort, vor der majestätischen Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau, diese Saison niemand: 15 Heimsiege, drei Unentschieden. Die Mission für GC ist also heikel, sehr heikel.

Das weiss auch Leithammel und Captain Amir Abrashi (34): «Null zu eins zu verlieren, wenn du alles probiert, so viel Aufwand betrieben hast, wäre sehr bitter gewesen. So kommen wir mit einem blauen Auge davon. Aber nun müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir waren zu harmlos, bei den fast 20 Eckbällen und bei den Flanken.» So habe man fürs Rückspiel wenigstens ein bisschen Luft. «Jetzt müssen wir die Emotionen und die Energie aus diesem Ausgleich mitnehmen. Wir werden uns sicher nicht verstecken, sondern nach Thun gehen, um diesen Sieg zu holen.»

Immerhin: Der FC Luzern hats vorgemacht

Und? Kommts gut? Oder steigt GC doch ab? «Ich hoffe es nicht, nein. Wir werden es am Freitag sehen», sagt der Ostschweizer zu Blick. Und auf Nachhaken, ob es wirklich nur ein Hoffen ist: «Nein, wir steigen nicht ab.» Gegenüber Nau sagt der Captain: «Wir haben keine Wahl.» Und auf Blue: «Nun gehen wir am Freitag nach Thun. Spielentscheidend.»

Für die Rettung braucht GC nun einen Sieg dort, wo noch niemand in dieser Saison gewonnen hat. Niemand? Niemand in der Meisterschaft. Aber ein anderes Super-League-Team sehr wohl. Im Cup. Der FC Luzern, am 16. September mit 3:1 nach Verlängerung. Und das zu zehnt! Okou und Jashari machten in der Overtime alles klar. Es geht also doch, das mit dem Siegen in der Stockhorn-Arena. Notfalls über den Umweg von zusätzlicher Zeit. Was GC am Freitag durchaus auch blühen kann.

Sonst steigt GC in der Neuzeit zum zweiten Mal nach 2019 in die Challenge League ab. Das wäre nach der Aufstockung der Liga umso bitterer. Und ein sofortiger Wiederaufstieg kein Selbstläufer. Denn auch damals, 2019, mussten die Hoppers wie so viele arrivierte Klubs zwei Anläufe nehmen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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