0:1 stehts im Letzigrund. Zehn Minuten sind noch zu spielen. Auch in der 90. Minute: 0:1. Auch, als die fünf Minuten Nachspielzeit fast durch sind. Alles vorbei für GC? Kostet Abubakars doppelte Nachlässigkeit vor dem Thuner Stich ins Heuschrecken-Herz dem Rekordmeister den Ligaerhalt? Frenke kann unbehindert bis zur Grundlinie marschieren und Gutbub bedienen, der fast erschrickt, als er den leeren Kasten vor sich hat. Wars das also?
Das Schlussresultat ist bereits im Telegramn eingetragen. Auch wenn GC drückt und powert und die Fans das Team in bewundernswerter Manie nach vorne peitschen. Doch klare Torchancen? Mabil prüft Thun-Goalie Matic, okay. Auch Abels mal. Finks Kopfball ist viel zu schwach. Bürki blockt Sekos Schuss. Alles Soso-Lala-Chancen. Nichts Klares. Und dann?
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Plötzlich läuft Schärer zum VAR-Bildschirm
Ref Schärer lässt das unterbrochene Spiel nicht wieder aufnehmen. Warum? Keine Proteste der Hoppers wie zweimal in der ersten Halbzeit wegen eines vermeintlichen Handspiels. Keine Pfiffe der Fans. Nichts. Schärer geht zum Bildschirm. Und zeigt auf den Punkt! Bürki kriegte den Ball unglücklich an die Hand. VAR Fedayi San, der wachsame Routinier in Volketswil, hat Adleraugen.
Gesehen hat der Thun-Verteidiger nichts. Doch wer soll sich Fragen stellen bei der Handspielregel der Fifa? Ein Normalsterblicher nicht. Diese Regel ist eines der grossen Mysterien des 21. Jahrhunderts. Weshalb es unnütze Energieverschwendung ist, sich darüber aufzuregen. Auch Matic macht das nicht: «Ich habe das Hands auch nicht gesehen. Aber Sandro ist ein Top-Schiri. Er weiss, was er macht.»
Matic kriegt wegen Reklamierens Gelb vor dem Elfer. Thun-Goalietrainer Bettoni sogar glatt Rot. Plötzlich droht alles zu kippen. Zumal Giotto Morandi in dieser Hektik die Ruhe selbst bleibt. 1:1. Dann ist Schluss.
Abrashi: «Wir steigen nicht ab!»
GC zieht den Kopf in letzter Sekunde aus der Schlinge, steht aber immer noch auf dem Schafott. Thun-Coach Mauro Lustrinelli sagt: «Mit 0:0 haben wir angefangen. Mit 1:1 ist es beendet. Wir sind genau gleich weit wie zuvor.» Nicht ganz. Denn nun gehts in die Stockhorn-Arena. Auf den Kunstrasen. Thun war diese Saison mit 48 Punkten das heimstärkste Team der Challenge League – nicht nur der Saison, sondern der Geschichte! Die Arena ist ausverkauft. «Wir müssen durch die Hölle», sagt GC-Coach Marco Schällibaum. «Doch das muss man manchmal, um wieder schöne Zeiten zu sehen.»
Es kommt also zum Showdown am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau. «Ich denke, wir steigen auf», sagt Matic im Brustton der Überzeugung. «Dieses 1:1 ist ein positives Resultat. Hey, das ist immerhin GC. Aber wir sind sehr heimstark!» Und die Hoppers? Bleiben die oben? Schälli: «Ich mache alles, dass GC oben bleibt.» Und Abrashi: «Ich hoffe es.» Nur hoffen? «Nein, wir steigen nicht ab!», so der Ober-Hopper.
Es wird knistern am Freitag!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |