Satte 2575 Tage, gut sieben Jahre, musste Lugano auf einen Auswärtssieg gegen YB warten. Die lange Durststrecke gab Trainer Mattia Croci-Torti denn auch seinen Spielern vor dem Duell am 11. Mai 2024 als Motivationsspritze auf den Weg. Und nicht die minimalen noch verblieben Chancen, die Berner im Meisterrennen noch abzufangen. «Wir brauchen nicht über den Titel zu reden. Wir haben siebe Jahre lang hier nicht gewonnen. Wir wollen zeigen, wer wir sind und hier wieder einmal einen Dreier holen», gab der 42-Jährige vor dem Anpfiff die Parole durch.
Auch als gut 90 Minuten später die Scharte ausgewetzt war, will Croci-Torti nichts vom Meistertitel wissen. Vielmehr hob er den Charakter seiner Mannschaft hervor: «Nach der Heimniederlage gegen St. Gallen (0:1; d. Red.) hatten wir schwierige Tage. Wir haben Charakter gezeigt, mutig gespielt – und gezeigt, dass das St.-Gallen-Spiel ein Unfall war, aber nicht unseren Aufwärtstrend der letzten Wochen gebrochen hat.»
Lugano-Trainer lobt Cupfinal-Gegner
Wenn man in Bern etwas holen wolle, so Croci-Torti, müsse man die Anfangsphase überstehen. «Wir haben Mut gezeigt, offensiv verteidigt. Mit den ersten 20 Minuten bin ich sehr zufrieden.» In diesen fällt auch das goldene Siegtor durch Ousmane Doumbia, der eine Freistossflanke von Grgic per Kopf vollendet.
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Blick will vom Lugano-Coach wissen: Ist dieser fast schon historische Sieg der ideale Heissmacher für den Cupfinal am 2. Juni? Dann reist Lugano erneut ins Wankdorf, trifft auf Servette – und will im dritten Final in Serie endgültig die Tessiner Festspiele in Bern lancieren. «Wir haben gezeigt, dass wir gut sind. Im Final wartet Servette, das vor allem im Europacup ein fantastisches Bild abgegeben hat. Der Sieg heute gegen YB gibt uns viel Überzeugung, dass wir es auch im Final gut machen können», so Croci-Torti.
Und YB? Bei den Bernern herrscht nach der erst zweiten Liga-Heimpleite zwar kein Katzenjammer. Aber eine gewisse Ratlosigkeit ist bei Joel Magnin nach dem 0:1 gegen Lugano trotzdem auszumachen: «Wir wollten von Beginn an das Publikum mitnehmen, aber die erste Halbzeit war nicht, was wir uns vorstellen. Wir waren nicht wach und haben die Geduld verloren», sagt der Interimscoach. Und weiter: «Das ist bitter, aber jetzt müssen wir aufstehen und es gegen St. Gallen besser machen.»
YB-Sportchef bestätigt Interesse an Patrick Rahmen
Gegen die Ostschweizer hat YB die nächste Chance, den Titel vorzeitig einzutüten. Vorausgesetzt, Servette holt am Sonntag gegen St. Gallen und am Mittwoch gegen den FCZ nicht die volle Punktzahl. Und Lugano reüssiert am Donnerstag nicht gegen Winterthur.
Apropos Winterthur: Deren Trainer Patrick Rahmen steht wie von Blick vermeldet in finalen Verhandlungen mit YB, soll in Bern neuer Cheftrainer werden. YB-Sportchef Steve von Bergen bestätigt vor dem Lugano-Spiel, dass Rahmen ein Kandidat sei, sagt aber: «Unterschrieben ist nichts, sonst würde ich es sagen.» Doch alleine die Tatsache, dass von Bergen einen Trainer, der bei einem anderen Klub unter Vertrag steht, als Kandidaten bezeichnet, ist mehr als ein Indiz für einen baldigen Rahmen-Vertrag in Bern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |