GC lebt noch. Das hat der Rekordmeister am Freitagabend in Luzern bewiesen. Sein Auftritt in der Swissporarena war voller Herz und Leidenschaft.
Nur wegen einer Unachtsamkeit in letzter Minute steht der Rekordmeister nach dem 3:2-Sieg gegen SLO nun nicht bei zwei Siegen in Folge.
Sieg vergeben – aber Schällibaum ist trotzdem stolz
«Das Resultat hat einen bitteren Nachgeschmack», kommentiert Marco Schällibaum (62) das 1:1 in Luzern. Denn der Barrage-Platz ist damit immer wahrscheinlicher. Der Trainer gibt aber gleichzeitig zu, wie stolz er auf seine Mannen ist. «Sie sind unglaublich unterwegs gewesen. Sie haben irgendwie etwas gefunden, dass sie jetzt wissen, worum es geht.»
Schällibaum sagt es so, als ob es ein Zufall wäre. Das ist aber ein krasses Understatement. Denn der frühere GC-Spieler ist der Hauptverantwortliche dafür. Er hat seinen Spielern wieder Leben eingehaucht. Dass es im Abstiegskampf Emotionen und Kämpfer braucht, ist kein Geheimnis. Und der Trainer lebt genau diese zwei Eigenschaften vor. Von der allerersten Minute treibt er seine Spieler an. Bis zur letzten Minute.
Das Resultat? An der Pressekonferenz ist er kaum mehr zu verstehen, weil er dermassen heiser ist.
Das Problem der Offensive
Lange Zeit, um seine Stimme wieder aufzupäppeln, hat Schällibaum nicht. Schon am Dienstag empfangen die Hoppers im Letzigrund Yverdon. Bei GC müssen sie aber nicht nur die abhandengekommene Stimme des Trainers schleunigst wiederfinden, sondern auch den verlorenen Torinstinkt der Stürmer. Nur achtmal haben sie in dieser Saison mehr als zwei Tore erzielt. Schällibaum hat es bisher auch noch nicht geschafft, seine Stürmer zum Knipsen zu bringen.
Zwar haben Asumah Abubakar (27, GC-Premierentor) sowie Giotto Morandi (25, mit einem Doppelpack) in der Vorwoche gegen SLO geglänzt. Doch gegen Luzern haben sie sich wieder von ihrer harmlosen und ineffizienten Seite gezeigt. Schällibaum ist aber zuversichtlich, dass sich das Blatt wieder wendet. «Die Leistung macht mir Hoffnung. Es ziehen alle mit und das haben sie gezeigt.»
Dem dürften sich die Zürcher Fans anschliessen. Auch und vor allem im Hinblick auf die mehr als wahrscheinliche Barrage gegen Thun. Bleibt zu hoffen, dass der Anhang bis dahin auch seinen Anstand wiederfindet. Vor und nach dem Luzern-Match haben GC-Chaoten gemäss Polizei mehrere Busse beschädigt. Es wurden demnach Scheiben eingeschlagen, zahlreiche Sprayereien angebracht und verschiedene Beleuchtungen demoliert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |