Manchmal sind Statistiken beeindruckend. So die Bilanzen der beiden YB-Coaches dieser Saison. Unter dem ungeliebten und nach 25 Runden geschassten David Wagner lag YB auf Platz zwei. Punktgleich mit dem FC Basel. Aber fünf Zähler vor Lugano. Das genügte nicht, und so zog man die Reissleine. Matteo Vanetta, der in Bern vergötterte Assistent, übernahm.
Sekundiert von den beiden Legenden Steve von Bergen und Harry Gämperle. Fünf Spiele hat YB mit diesem Trio nun bestritten – und keines gewonnen! Zweimal verloren. Zuletzt beim FCZ. Diese drei Zähler reichen in der Rangliste der letzten fünf Runden für den … letzten Platz.
Schlusslicht YB!
Logik gebietet einen Trainerwechsel
Und nun? Die Logik gebietet einen weiteren Wechsel auf der Trainerbank, um das Mini-Minimalziel Europa zu retten. Man braucht Vanetta deswegen nicht gleich zu entlassen. Aber er könnte ins zweite Glied zurückkehren. Und einem klassischen Feuerwehrmann Platz machen. Einem, der alles aufrüttelt. Alles und Jeden bis zum Hinterletzten hinterfragt. Einem wie Felix Magath.
Denn wie sich YB in Zürich präsentierte, war erschreckend. Das war die totale Blutleere. Kaum einer hatte das Messer zwischen den Zähnen. Kaum einer lehnte sich gegen diese hübsche Ballgeschiebe-Orgie auf. Ein einziger Schuss kam auf das Tor von Yanick Brecher. Einer! Und dies bei 57 Prozent Ballbesitz.
«Ein Sieg kann auch ganz dreckig sein»
Nein, es war lamentabel anzuschauen, wie man sich im Mittelfeld die Verantwortung gegenseitig zuschob. Wie die beiden Türme Kanga und Siebatcheu vorne vollkommen wirkungslos blieben. Wie Ngamaleu und Elia völlig neben den Schuhen standen. Wie Varga einmal mehr unter Beweis stellte, dass er nicht Super-League-tauglich ist. Und die Defensivspieler in den entscheidenden Szenen unfassbare Fehler machten: Camara, Zesiger, Rieder, Niasse.
Und nun? Cédric Zesiger, einer der wenigen, der gegen das Negativ-Momentum zu rebellieren scheint, ist felsenfest überzeugt, dass YB dennoch europäisch sein wird: «Wenn wir mal zwischenzeitlich aus diesen Plätzen fallen, müssen wir wieder da hinkommen. Zuerst brauchts da mal einen Sieg, egal wie. Er kann auch ganz dreckig sein.»
Coach Vanetta sagt, es sei frustrierend, weil die Spieler tagtäglich enorm viel Energie investieren und nicht belohnt würden: «Es fehlt sehr wenig. Aber ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel, am Ende der Saison europäisch zu sein erreichen werden.»
Vanetta kein Thema? Spycher: «Nein!»
Der realen Gefahr, dass das schiefgehen könnte, ist man sich bei den Bernern bewusst. Sagt jedenfalls Sportchef Christoph Spycher. «Wir glauben daran! Und sind uns der Gefahr bewusst, denn wir haben uns ja schon vor zwei Wochen nicht mehr grossartig mit dem Meistertitel befasst», so Spycher auf SRF. Und der Trainer? Spycher: «Matteo hat in einer schwierigen Situation übernommen. Von Einsatz her kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir müssen nun alle zusammenstehen, auch der Trainerstaff. Und das werden wir machen.»
Vanetta also kein Thema? Spycher: «Nein.» Bleibt nur noch eines: Hinzuzufügen, dass dies eine Momentaufnahme ist und aus einem «Nein» ganz schnell eine andere Antwort wird.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |