Liga-Boss Schäfer erklärt den neuen Super-League-Modus
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«Sehr spannend und attraktiv»:Liga-Boss Schäfer erklärt den neuen Super-League-Modus

Liga-CEO Schäfer über Playoff-Pläne
«Wir müssen für die Generation Z attraktiv werden»

Liga-CEO Claudius Schäfer (50) würde sich über den neuen Modus im Schweizer Fussballs freuen. Und ist auch ein grosser Fan der Playoffspiele.
Publiziert: 08.05.2022 um 00:42 Uhr
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Claudius Schäfer möchte den Schweizer Fussball mit dem neuen Modus attraktiver machen.
Foto: TOTO MARTI
Interview: Andreas Böni

Blick: Claudius Schäfer, ist unsere Liga so langweilig, dass wir ein neues Format brauchen?
Claudius Schäfer:
Nein, im Gegenteil. Sie ist so attraktiv, dass sie mehr als 10 Klubs verdient. Wir haben Platz für 12. Und dann braucht es einen neuen Modus

Naja, wenn bereits bei 10 Teams ein Klub wie Schaffhausen mit etwa 800 Fans im Schnitt aufsteigen kann, muss man das nicht unbedingt erweitern.
Es geht nicht nur um Zuschauerzahlen, die im Übrigen in der Super League dann wieder höher wären. Es geht darum, dass weitere Klubs das Potenzial haben, in der höchsten Liga mitzuspielen. Dabei geht es zum Beispiel um die Infrastruktur. Und um die Spieler. Wir sind überzeugt, dass gerade junge Spieler aus Playoff-Spielen viel lernen und mitnehmen können, was uns international konkurrenzfähiger macht.

Am 20. Mai wird abgestimmt. Man hört, das Liga-Komitee komme mit dem Vorschlag durch – von Liga-Aufstockung bis Meisterfinal und Europa-Playoffs. Deckt sich das mit Ihren Informationen?
Wir hoffen, dass es so ist. Wir stehen voll hinter dem Antrag des Ligakomitees. Selbstverständlich sprach man im Vorfeld mit allen Klubs aus der Super und der Challenge League. Die Mehrheit war dafür, das ist korrekt. Aber es ist klar, dass vor der Versammlung die Drähte heiss laufen.

Wie wird abgestimmt?
20 Klubs sind stimmberechtigt, für die Änderung des Formats ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, für die Festlegung des Modus braucht es 11 Stimmen. Über die Aufstockung der Liga, den Modus für die ersten 32 Runden, die Championship Finals (Final um den Meister-Titel – die Redaktion), die Europe Playoffs (Kampf um den Europa- oder Conference-League-Platz – die Red.) und die Relegation wird jeweils separat abgestimmt.

Wäre es fair, wenn der FC Zürich nach dieser tollen Saison nun in Finalspielen gegen Basel oder YB um den Titel spielen müsste?
Man kann über alles diskutieren. Aber klar ist: Der vorgeschlagene Modus wäre spannend und attraktiv. Gerade auch für die jungen Zuschauer. Wir stellen bei der Generation Z – also jenen, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind – fest, dass sie viel weniger Sport-Events schaut als frühere Generationen. Für sie müssen wir attraktiv werden. Zum Beispiel mit Spielen mit entscheidendem Charakter. Und die Stadien wären garantiert sehr gut besucht. Das ist wichtig für uns in der Schweiz, wo die Zuschauereinnahmen immer noch den grössten Anteil der Einnahmen ausmachen.

Die Zürcher Polizei hätte am 1. Mai das Spiel gegen Basel nicht bewilligt. Da drohen doch Probleme mit den Behörden, solche Playoff-Spiele sind viele Hochrisiko-Partien.
Wir sind mit allen Beteiligten im Gespräch, die Problematik ist uns bewusst.

Ist es schon fix, wie oft man in den Playoffs spielen würde?
In den Championship Finals wird Best-of-3 gespielt, also auf zwei Siege. In den Europe Playoffs und der Relegation mit Hin- und Rückspiel. Ausser im Final um den europäischen Startplatz, da gäbe es ein einziges Endspiel im Stadion des zuvor besser Klassierten.

So funktioniert der neue Playoff-Modus der Super League
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«Spannung bis zum Schluss»:So funktioniert der neue Playoff-Modus der Super League

Zürich, YB und Luzern sind dagegen. Wie holen Sie diese Klubs wieder ins Boot, wenn die Abstimmung vorbei ist?
Ich besuchte alle Klubs einzeln und holte ihre Meinung ab. Die Klubs haben unterschiedliche Vorstellungen, was nachvollziehbar ist. Nun schlagen wir aber das von einer Mehrheit gewünschte Modell vor und erwarten, dass der Entscheid demokratisch mitgetragen wird.

Es muss schnell gehen. Im Juli würde die Übergangssaison starten, ab der Spielzeit 2023/2024 würde schon im neuen Modus gespielt.
Korrekt. Nächste Saison blieben neun Teams fix in der Super League, zwei Klubs aus der Challenge League würden direkt aufsteigen. Und der Letzte der Super League würde gegen den Dritten der Challenge League eine Barrage um den 12. Startplatz austragen. Aber noch etwas…

… bitte.
Ich las zuletzt einen Zeitungsartikel über die Einführung der Playoffs im Hockey. Auch dort gab es vor der Einführung einen Aufschrei, es sei sportlich nicht fair. Heute ist es ein Erfolgsmodell. Und dort kann sogar der Zehnte noch Meister werden.

Warum soll im Fussball nicht der Zehnte noch Meister werden können?
Unter anderem, weil die finanziellen Auswirkungen mit einer allfälligen Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League enorm sind. Darum ist es in unseren Augen fairer, wenn nur der Erste und der Zweite um den Meistertitel spielen. Aber ganz grundsätzlich bin ich überzeugt, dass der neue Modus in vielerlei Hinsicht eine tolle Sache wäre.

Am Sonntag um 10.30 Uhr im Blick Kick: Playoff-Gegner und Meister-Präsident Ancillo Canepa.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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