Stefan Pralle entdeckte Breitenreiter als Trainer
«Zuerst gab mir André einen Korb!»

Der Triumph mit dem FCZ ist der erste Meister-Titel in der Karriere von Trainer André Breitenreiter. Mit dem Mann, der ihn zum Trainer-Dasein animierte, hat der Zürich-Coach bis heute Kontakt.
Publiziert: 06.05.2022 um 00:02 Uhr
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FCZ-Trainer André Breitenreiter (r.) mit seinem Entdecker Stefan Pralle: Beim TSV Havelse nimmt der spätere Erfolgscoach seinen ersten Job an der Seitenlinie an.
Foto: zVg
Matthias Dubach

Meister-Trainer André Breitenreiter (48) ist für den FCZ ein Glücksfall. Aber nicht nur, weil der Deutsche nach seiner Auszeit in Zürich gelandet ist! Sondern auch, weil Breitenreiter statt im Fussball auch irgendwo in der Wirtschaftswelt bei einem ganz normalen Unternehmen erfolgreich arbeiten könnte.

Das sagt Stefan Pralle (55). Er gilt als Entdecker von Breitenreiter als Coach. Die beiden sind bis heute gut befreundet, Pralle reiste etwa an Ostern nach Zürich und sah den FCZ-Sieg gegen YB im Letzigrund. Der Logistik-Unternehmer war jahrelang ehrenamtlicher Manager und Geschäftsführer beim TSV Havelse, wo Breitenreiter vor zwölf Jahren seinen ersten Trainer-Job antrat.

Pralle: «André würde auch ausserhalb des Fussballs in jeder Rolle funktionieren, wo man Menschen führt. Er hat eine ausgesprochene Führungskompetenz, kann Wissen gut vermitteln und die Gabe, in einem Team die Grenzen im Kopf zu verschieben.»

Zuerst wollte Breitenreiter den Job nicht

Pralle war es, der Breitenreiter nach seiner Spieler-Karriere vom Verbleib im Fussball überzeugte. Der Ex-Bundesliga-Stürmer hatte 2009/10 noch eine Saison in Havelse, praktisch vor der Haustür seiner Heimat in Hannover, angehängt und stieg in die Regionalliga auf. «Danach ist er zurückgetreten und hat sich anderen Dingen gewidmet», erzählt Pralle.

Doch Havelse gerät bald in Abstiegsgefahr. «Wir lagen weit hinten. Ich wünschte mir einen neuen Trainer, der den Verein und unsere Werte schon kennt», schildert Pralle. Also fragt er Ex-Spieler Breitenreiter an. «Doch André gab mir einen Korb. Er hat mir sogar noch einen anderen Trainer empfohlen», sagt Pralle schmunzelnd. Doch dann übernimmt Breitenreiter in der Winterpause nach etwas Bedenkzeit dann doch.

Der Entdecker gibt auch heute noch Tipps

Der Rest ist Geschichte. Der Trainer-Neuling schafft mit Havelse den Ligaerhalt, wird im Folge-Jahr Fünfter und 2013 gar Vize-Meister. Breitenreiter wechselt dann in die 2. Bundesliga zu Paderborn, wo er den Sensations-Aufstieg ins Oberhaus orchestriert. Dann zieht der Niedersachse zu Schalke weiter und coacht seinen Stammklub Hannover, ehe er pausiert, um sich nach dem Tod seiner Mutter um seinen dementen Vater zu kümmern.

Nun feiert Breitenreiter beim FCZ seinen ersten Meister-Titel. Ein kleines Stückchen hat auch Entdecker Pralle beigetragen, denn die beiden tauschen sich regelmässig aus: «Er holt sich auch mal einen Tipp von mir. Das ist typisch für André, dass er meine Meinung auch heute noch schätzt.»

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