Sie spielen in unterschiedlichen Klubs, der Torhunger und das Ziel jedoch einen sie: Roman Buess (Winterthur), Joaquin Ardaiz (Schaffhausen) und Kevin Spadanuda (Aarau) sind die Topskorer des Challenge-League-Spitzentrios. Mitunter ihre Treffsicherheit wird den Aufstiegskrimi in den verbleibenden vier Spielen entscheiden. Blick hat die Ballermänner der Challenge League gefragt, warum gerade ihr Team am Ende auf Rang 1 stehen wird.
Roman Buess, 13 Tore
Als die Winterthurer, damals auf Rang 2, im Dezember Trainer Ralf Loose entlassen, sorgt das für Stirnrunzeln. Doch die Entwicklung gibt der Klubführung Recht: Statt wie in den Vorjahren nach starkem Start abgeschifft, ist der FCW vier Runden vor Schluss Tabellenführer. Ein grosser Verdienst von Loose-Nachfolger Alex Frei, findet Topskorer Roman Buess: «Er hat Erfolgshunger und Winnermentalität ins Team gebracht.» Der ehemalige FCB-Junior (108 Super-League-Spiele für Basel, Thun und St. Gallen) ist nach langer Verletzungspause rechtzeitig für den Saison-Endspurt wieder fit und hat mit drei Toren in den letzten vier Spielen seine Wichtigkeit unter Beweis gestellt. «Ich bin frisch, das kann ein Vorteil sein. Und mit meiner Erfahrung bin ich eine Stütze für die Jüngeren im Team.» Die gestiegene Erwartungshaltung in der ehemaligen Wohlfühl-Oase Winterthur wertet Buess als Vorteil: «Das ist der Lohn für unsere Leistungen – und wird uns im Saisonendspurt pushen statt lähmen.»
Warum steigt der FC Winterthur auf?
Buess: «Wir haben die besten Fans, eine super Stimmung im Team und das beste Kader.»
Joaquin Ardaiz, 18 Tore
Der FC Schaffhausen war als einziger des Spitzentrios noch nie Tabellenführer, ist mit 29 Punkten aber das beste Team seit Rückrundenbeginn. Grossen Anteil daran hat Joaquin Ardaiz, mit 18 Toren bester Torschütze der Liga. In den Augen des Uruguayers ist das Erfolgsrezept die Mentalität: «Wir geben nie auf!» In Schaffhausen alles andere als aufstiegsreif ist der Zuschaueraufmarsch: Wegen des Streits zwischen Hardcore-Fans und Klubleitung sehen sich im Schnitt nur mickrige 820 Personen die Heimspiele an. Ein Grund, warum der FCS in den Augen der Konkurrenz kein gern gesehener Aufsteiger wäre. Ardaiz und Co. ists egal sein, er sagt: «Wir stehen da oben und wollen das auch bleiben.»
Warum steigt der FC Schaffhausen auf?
Ardaiz: «Wir haben gute Spieler, sind kämpferisch, aber trotzdem bescheiden. Das macht uns zu einem Aufstiegskandidaten.»
Kevin Spadanuda, 15 Tore
Nach heftiger Krise (5 von 6 Spielen verloren) haben die Aarauer die Kurve gerade noch rechtzeitig gekriegt. «Die Siege gegen Kriens und Xamax haben die Lockerheit zurückgebracht.», sagt ein erleichterter Kevin Spadanuda und fügt an: «Jetzt wollen wir das Maximum: Alle vier verbleibenden Spiele gewinnen.» Für Spadanuda, der einst wegen Rückenproblemen die Profikarriere schon vor deren Beginn ad acta gelegt hatte und vor fünf Jahren noch in der 4. (!) Liga kickte, wäre der Aufstieg mit seinem Jugendklub ein Traum. Doch auch wenn es mit dem FCA nicht klappen sollte, sieht sich Spadanuda in der nächsten Saison in der Super League. Die Chancen stehen gut: Für einen Flügelspieler mit seiner Quote (15 Tore, sechs Assists) dürften Angebote reinkommen, schon im letzten Sommer wollte der FC Luzern ihn holen.
Warum steigt der FC Aarau auf?
Spadanuda: «Wir sind topfit, haben einen sensationellen Teamgeist und sehr viel Qualität. Und alle im Klub haben riesigen Hunger auf die Super Leauge.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |