Lausanne-Chef Leen Heemskerk
«Wir haben ein ziemlich grosses Budget»

Mit Lausanne kehrt der Klub von Chemiegigant Ineos in die Super League zurück. Der holländische CEO Leen Heemskerk beantwortet die heissen Fragen beim Aufsteiger.
Publiziert: 17.07.2023 um 14:01 Uhr
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Ein Jahr im Amt: Im Mai 2022 wurde Leen Heemskerk als neuer Lausanne-CEO vorgestellt.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Matthias Davet

Seit gut einem Jahr ist Leen Heemskerk CEO von Lausanne-Sport. Der Holländer stammt aus dem Ineos-Konzern, der den Klub besitzt. Hier redet der starke Mann des Aufsteigers über die Ambitionen in der Super League, die vakante Stelle des Sportchefs, Trainer Ludovic Magnin (44) und das Gerücht, dass Ineos bei Manchester United einsteigen wird.

Heemskerk sagt über …

… seine Fussball-Unwissenheit:

Ich würde nicht sagen, dass ich etwas von Fussball verstehe, was Taktik betrifft. Aber wenn es darum geht, einen Fussballverein zu leiten, habe ich im vergangenen Jahr sehr viel gelernt. Es hat sicher geholfen, dass ich aus der Wirtschaft komme. Ich mache gute Fortschritte und es macht mir Spass. Ein Fussballfan war ich schon immer.

… sein Verhältnis zu Trainer Ludovic Magnin:

Es ist sehr gut. Es war eine gute Entscheidung, Ludo abzuwerben. Als er kam, fehlten uns viele Spieler und zusammen mit Scoutingchef Tony Chauvat hat er die Mannschaft gut aufgebaut. Ich war mit allen Transfers, die sie in der vergangenen Saison getätigt haben, zufrieden. Die Dynamik zwischen uns dreien funktioniert sehr gut. Aber mir ist bewusst, dass der Fussball anders funktioniert als die Wirtschaft. In der Geschäftswelt baut man sehr starke Bindungen zu Mitarbeitern auf, die seit 15 oder 20 Jahren mit dir zusammenarbeiten. Doch neulich habe ich mich mit Ludo unterhalten und gesagt: «Statistisch gesehen wirst du in zwei oder drei Jahren gefeuert oder du gehst von selbst.»

… über die offene Stelle des Sportchefs:

Meine Logik sagt mir, dass wir einen Sportdirektor haben sollten. Aber die Realität ist, dass wir den Aufstieg erst spät in der Saison schafften. Anfang Juni waren wir alle bereits für die neue Saison aktiv, und zwar ziemlich erfolgreich. Es herrscht eine sehr gute Harmonie zwischen uns. Ja, es gibt immer noch diesen leeren Stuhl. Aber wir hatten schlicht keine Zeit, ihn neu zu besetzen. Aber auf lange Sicht – das will ich nicht bestreiten – braucht ein Verein wie Lausanne-Sport einen Sportdirektor.

… den möglichen Einstieg bei ManUnited von Ineos-Boss Jim Ratcliffe (70):

Bei allem Respekt für Lausanne-Sport, wir sind nicht so wichtig wie Manchester United. Die Zahlen rund um diesen Verein sind verrückt. Ich habe das nicht mit Jim besprochen. Aber ich habe ihm trotzdem gesagt, dass wir einen Konflikt haben würden, wenn United und Lausanne beide in der Champions League wären (lacht). Ob ein Einstieg bei United Folgen für Lausanne haben würde, kann ich nicht kommentieren. Damit habe ich mich nie befasst. Wir sind im Moment sehr engagiert bei Lausanne. Für Ineos war es mit dem Abstieg in der vergangenen Saison kompliziert. Jetzt sind Jim und das Unternehmen sehr begeistert von der Super League.

… die Budgeterhöhung für die Super League:

Es ist ein ziemlich grosses Budget, aber es ist nicht sehr weit von vergangener Saison entfernt. Diese war für uns extrem teuer, da wir ein hohes Budget beibehalten hatten und unsere Mannschaft auf einem hohen Niveau war. Aber wir hatten nicht die Geldeinnahmen aus der Super League. Das führte für Ineos zu einem grossen Defizit. Dieses Jahr hoffen wir, das Defizit verringern zu können. Auf dem Niveau von Basel oder YB ist unser Budget aber nicht. Wir wollen einen soliden Mittelfeldrang erreichen. Der Europacup ist momentan noch ein Traum, so weit sind wir noch nicht.

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