Es sind Hilfeschreie, welche die Bosse der Fussball- und Eishockey-Liga am Mittwoch ausstossen. Für sie ist klar: Lässt die Politik ab September nicht endlich mehr als 1000 Zuschauer zu, werden viele Klubs Konkurs gehen. Es sei möglich, dass dies bis Ende März 2021 gelte.
Liga-Boss Heinrich Schifferle sagt: «Erschüttern kann mich nach den letzten Monaten nichts mehr. Aber ich bin schon überrascht, wie man so handstreichartig eine für uns so fatale Entscheidung ins Auge fassen kann.»
Es brauche nun Normalität und eine Lösung des Bundesrats. «Es kann nicht sein, dass solche Dinge allenfalls kantonal geregelt werden. Das wäre eine Wettbewerbsverfälschung sondergleichen. Und die Beschränkung auf 1000 Zuschauer ist für uns keine Option. Dann gibt es in einem Jahr keine zwanzig Profiklubs mehr.»
YB-Vorschlag mit 15 000 Fans
YB-CEO Wanja Greuel sagt: «Es wäre das Todesurteil für die Profiklubs. Die Gesundheit steht im Vordergrund, keine Frage. Aber es gäbe doch andere Lösungen.»
Und weiter: «Man könnte die Zuschauer gestaffelt hineinlassen. Den Abstand gewährleisten, indem nur jeder zweite Sitz besetzt ist. Es gäbe keine Gästefans und auch keine Stehplätze. Und eine Maskenpflicht. So könnte man in einem Stadion wie dem unseren 15 000 Menschen mit guter Organisation gefahrlos hineinlassen.»
Hockey-Liga-Direktor Denis Vaucher: «Das wäre eine Katastrophe. Es wäre sicher existenzbedrohend für die Liga, für die Klubs und für alle, die beteiligt sind. Wir appellieren an den Bundesrat und die kantonalen Politiker, dass sie Verständnis haben für unsere Situation und dass sie uns helfen.»
Hockey-Legende Schwarz rechnet vor
Doch der neue Chef des BAG stellt sich am Donnerstag klar gegen die Pläne des Profi-Sports. An der Medienkonferenz sagt er: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadien im September zur Hälfte gefüllt sind. Das Virus wird die Zukunft bestimmen.»
Die grosse Frage ist, ob der Bundesrat (er tagt am 12. August) den Empfehlungen des BAG folgt – und damit dem Profi-Sport in der Schweiz eine nie dagewesene Krise beschert.
Hockey-Trainer-Legende Ueli Schwarz hält auf «Linkedin» mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und bringt ein Beispiel: «Ein ÖV-Bus fasst zum Beispiel 100 Personen. Wenn 60-90 mit Maske rein wollen, dann ist legitim und akzeptiert, ungeachtet der Personendichte. In Sportstadien kann man Leute deutlich weniger dicht reinlassen als im Bus. Es hat mehr Aus- und Eingänge, man kann Masken tragen, die Toiletten- und Buvettensituation anpassen. Aber es sind dann mehr als 1000 pro Veranstaltung...deshalb nicht legitim und verboten... Ein inkonsequenter Witz!» (abö)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |