F1-Mechaniker schlagen Alarm
«Wir sind ein Teil eines Experimentes»

Der Formel 1 droht in Barcelona die nächste Corona-Absage. Die Mechaniker klagen über ihre Arbeitsbedingungen.
Publiziert: 28.07.2020 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2020 um 23:57 Uhr
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Die britischen F1-Mechaniker – wie hier Williams – dürfen wären den Rennen in Silverstone nicht nach Hause.
Foto: HOCH ZWEI/Pool/Williams Racing
Roger Benoit

Das Coronavirus hat die Welt weiter im Griff. Auch die Formel 1 tritt ab Freitag mit gemischten Gefühlen zum zweiten Dreier-Rennen innerhalb von zwei Wochen an: Silverstone, Silverstone, Barcelona.

GP in Barcelona in Gefahr

Beide Länder gehören zu den Hotspots in Europa. Und weil in Katalonien plötzlich wieder Tausende von Fällen auftauchen, ist Barcelona am 16. August erneut in Gefahr. Und wer aus Spanien nach England reist, muss dort sofort in die Quarantäne.

«Die Lage ist sehr angespannt, und jeder Grand Prix ist eine neue Etappe und Herausforderung für den Motorsport», sagt FIA-Boss Jean Todt (74) zu BLICK.

Dank an die Medizinabteilung

Der Franzose weiter: «Die reibungslosen Rennen in Österreich und Ungarn waren das Resultate der guten Zusammenarbeit zwischen den Teams, dem Weltverband, den lokalen Veranstaltern und der medizinischen Abteilung der FIA.»

Medizinisch und psychologisch betreut werden müssen wohl auch bald die Formel-1-Mechaniker. Der Stress macht sich bemerkbar. Die Schrauber, die sonst schon an einem Wochenende mit oft 16 Stunden am Anschlag sind, meldeten sich vor den beiden Heimspielen in den englischen Medien zu Wort. Immerhin sieben von zehn Teams sind rund um Silverstone beheimatet!

Schwere Anklagen

«Ich vermisse meine Familie. Und es nervt, dass wir uns strikte an die Regeln halten müssen, während Fahrer und Management jede Woche einmal nach Hause fliegen – und wir in der Blase bleiben müssen. Offenbar bedeuten Wohlstand und Status, dass man gegen das Virus immun ist!» Klar, dass diese harte Aussage in der «Sun» anonym ist.

Zu gross ist die Angst der am schlechtesten bezahlten Formel-1-Mitarbeiter vor Entlassungen in der weiter sehr kritischen Zeit. Bei McLaren hat man schon mal 70 GP-Mitarbeiter entlassen müssen.

Diese Gefahren lauern

Es lauern Burnouts, Trennungen, Scheidungen und Übermüdungen, die bei den LKW-Fahrern sogar zu einer tödlichen Gefahr werden können.

Man darf die Hilferufe, die natürlich aus allen zehn Teams kommen, nicht unterschätzen. «Wir sind ein Teil eines Experimentes. Ich habe die Schnauze voll. In Budapest durften wir nicht einmal das Hotel verlassen, um etwas einzukaufen!»

Mechaniker in der Zwickmühle

Wann kommt es zum Aufstand? Beim Doppel in Silverstone ist es für die lokalen Mechaniker besonders hart. Sie wohnen alle im Umkreis von 60 Kilometern und dürfen – so die Regeln – weder ihre Frau, Freundin oder die Kinder sehen.

Ob sich alle daran halten, ist eine andere Frage. Für GP-Besitzer Liberty lautet die Frage anders: Bekommen wir die nötigen 15 Rennen in den gequetschten Kalender, um alle TV-Gelder zu kassieren?

Formel-1-Kalender 2020

5.7. Österreich (Spielberg) Bottas

12.7. Steiermark (Spielberg) Hamilton

19.7. Ungarn (Budapest) Hamilton

2.8. Grossbritannien (Silverstone) Hamilton

9.8. 70 Jahre F1 (Silverstone) Verstappen

16.8. Spanien (Barcelona) Hamilton

30.8. Belgien (Spa)

6.8. Italien (Monza)

13.9. Toskana (Mugello)

27.9. Russland (Sotschi)

11.10. Eifel (Nürburgring)

25.10. Portugal (Portimao)

1.11. San Marino (Imola)

15.11. Istanbul

29.11. Bahrain 1 (Sakhir)

6.12. Bahrain 2 (Sakhir)

13.12. Abu Dhabi (Yas Marina)

5.7. Österreich (Spielberg) Bottas

12.7. Steiermark (Spielberg) Hamilton

19.7. Ungarn (Budapest) Hamilton

2.8. Grossbritannien (Silverstone) Hamilton

9.8. 70 Jahre F1 (Silverstone) Verstappen

16.8. Spanien (Barcelona) Hamilton

30.8. Belgien (Spa)

6.8. Italien (Monza)

13.9. Toskana (Mugello)

27.9. Russland (Sotschi)

11.10. Eifel (Nürburgring)

25.10. Portugal (Portimao)

1.11. San Marino (Imola)

15.11. Istanbul

29.11. Bahrain 1 (Sakhir)

6.12. Bahrain 2 (Sakhir)

13.12. Abu Dhabi (Yas Marina)

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