Skurrile Szenarien wie ein Grand Prix zur Weihnachtszeit oder ein Saisonfinal im Januar sind längst ad acta gelegt. Im Corona-Kalender der Formel 1 herrscht Realismus. 15 Rennen in Europa stehen seit letzten Freitag und dem neuen Renn-Trio Nürburgring, Portimao und Imola auf dem Programm.
Auf der italienischen Rennstrecke kommts am 1. November zum GP Emilia Romagna – aber nur als Zweitage-Event. Wie das Programm mit Trainings, Qualifying und Rennen nur am Samstag und Sonntag durchgepaukt wird, steht noch nicht genau fest.
Mit dem Zweitages-GP sollen die Teams entlastet werden. Weil am Wochenende zuvor noch im Portugal gefahren wird, wartet eine Monster-Reise nach Italien auf die Teams. Mit dem Abbau in Portimao und dem Aufbau in Imola wäre es sonst zeitlich extrem eng, die Boliden bereits am Freitag wieder auf die Piste zu schicken.
«Der logistische Aufwand ist Wahnsinn»
Alfa-Sauber-Teammanager Beat Zehnder: «Der logistische Aufwand ist Wahnsinn. Zwischen Portimao und Imola liegen 2500 km. Die Team-Lastwagen müssen durchfahren und können nur zum Tanken stoppen.»
Wegen der vorgeschriebenen Ruhezeiten reichen aber zwei LKW-Fahrer nicht. Es braucht pro Brummi vier! Dazu fahren im LKW-Konvoi Schlafbusse mit. Auch hier brauchts vier Fahrer, die sich abwechseln können. Zehnder rechnet mit mindestens 30 Stunden Fahrt, er sagt: «Wir holen uns dafür externe Chauffeure dazu.»
Dass Imola trotz nur zwei Event-Tagen sogar zum Saisonfinal wird, ist unwahrscheinlich. Nach aktuellem Stand soll im November noch ein 16. Grand Prix dazukommen. Aber dann ist Schluss. Spätestens Anfang Dezember soll die Saison trotz des spätesten Auftakts der F1-Geschichte pünktlich zu Ende gehen. Dann, wann sie auch unter normalen Umständen geendet hätte.