Sensations-Comebacks auf legendären Strecken
Formel 1 fährt in Imola und auf dem Nürburgring!

Nach dem riesigen Finanzdesaster um den Nürburgring ist die Formel 1 in der Eifel kein Thema mehr. Jetzt macht Corona plötzlich eine Rückkehr möglich. Genauso in Imola.
Publiziert: 24.07.2020 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2020 um 15:24 Uhr
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2013 gastiert die F1 letztmals auf dem Nürburgring: Vettel (r.) vor Hamilton.
Foto: Keystone
Matthias Dubach

Deutschland war raus – im Formel-1-Kalender 2020 steht Anfang Jahr weder Hockenheim und schon gar nicht der Nürburgring. Doch jetzt in der Corona-Pandemie ist die Königsklasse händeringend auf der Suche nach Austragungsorten weiterer Geisterrennen.

Und plötzlich ist die zuerst vom «Motorsport-Magazin» gemeldete Sensations-Rückkehr auf den Nürburgring fix, weil sich der zunächst anvisierte Start in Hockenheim nicht realisieren lässt. Auf dem Nürburgring sollen sogar Zuschauer erlaubt sein, was in Hockenheim nicht möglich war.

Der Termin ist nun am 11. Oktober, wie die F1 bestätigt. Bisher waren in der Königsklasse neben den bereits gefahrenen drei Grands Prix nur noch die kommenden sieben Rennen bis zum Russland-GP (27. September) fix. Aber es sollen mindestens 15 Rennen werden. Nun sinds immerhin 13 – weil neben Deutschland auch Imola und Portimao neu dabei sind.

Rückkehr an Senna-Unglücksort

Imola? Wie der Nürburgring ein legendärer GP-Ort. Zuletzt findet 2006 auf der italienischen Piste der San-Marino-GP statt, der für immer mit dem Tod von Legende Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Verbindung stehen wird. Seit dem Unfall des Brasilianers ist die Strecke mit Schikanen entschärft worden.

Die spektakuläre Berg-und-Tal-Strecke im portugiesischen Portimao kommt hingegen zur F1-Premiere. Bisher haben lediglich vor einigen Jahren Testfahrten stattgefunden. Vor allem kleinere Rennserien gastierten bisher in Portimao. Jetzt kommt dank Corona die Königsklasse vorbei. Für Portugal ist es hingegen auch ein Comeback: Bis 1996 wurde in Estoril gefahren.

Nürburgring war pleite

Der Nürburgring-Deal ist nur zustande gekommen, weil die Streckenbetreiber mit einem finanziellen Plus rechnen können. Denn die Rennanlage ist ein gebranntes Kind. Zu Schumi-Glanzzeiten gastiert die F1 regelmässig in der Eifel, doch die teuren Antrittsgebühren reissen zusammen mit dem grössenwahnsinnigen Vergnügungspark-Projekt den Ring in die Insolvenz. 2012 ist die Nürburgring GmbH pleite, rund 500 Millionen Euro an Steuergeldern können das Desaster nicht verhindern.

Nach dem Skandal folgt ein Erdbeben in der Politik mit Rücktritten und diversen Gerichtsfällen. Doch der Rennbetrieb auf der Traditionsstrecke wird am Leben gehalten – nun kehrt tatsächlich sogar die Formel 1 zurück.

Formel-1-Kalender 2020

5. Juli: Österreich (Spielberg)

12. Juli: Steiermark (Spielberg)

19. Juli: Ungarn (Budapest)

2. August: Grossbritannien (Silverstone)

9. August: 70 Jahre F1 (Silverstone)

16. August: Spanien (Barcelona)

30. August: Belgien (Spa)

6. September: Italien (Monza)

13. September: Toskana (Mugello)

27. September: Russland (Sotschi)

11. Oktober: Deutschland (Nürburgring)

25. Oktober: Portugal (Portimao)

1. November: Emilia Romagna (Imola)

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