Es gibt für Unternehmer nichts Schlimmeres als nagende Ungewissheit, fehlende Planbarkeit und eine Budget-Debatte, bei der man gleich den Finger in die Luft strecken kann. Ein insgesamt orientierungsloses Segeln in den Weiten des Marktes.
In einer solch quälenden existenziellen Notlage befinden sich viele Betriebe und viele Branchen. Auch der Profisport. Und der ist gar in einer noch exponierteren Situation.
Denn der Profisport ist ein volatiles Gewerbe, das schon in normalen Zeiten schwer zu führen ist. Weil sportlicher Erfolg viele Einnahmen garantiert. Aber sportlicher Erfolg halt nicht planbar ist. Der Graus eines jeden Finanzchefs.
Jetzt ist die Situation noch dramatischer. Aus einem Minenfeld kommt der Sport in eine Phase, die man als Mission impossible bezeichnen kann. Sollte die Beschränkung von 1000 Zuschauern bis im nächsten Frühling tatsächlich aufrechterhalten werden, kommt es bei den Fussball- und Hockeyklubs zu einem wirtschaftlichen Blutbad. Einige Klubs werden das nicht überleben.
Auch, weil die in Aussicht gestellten Kredite nicht die Lösung sind. Das ist nur ein Waldsterben in Raten. Und die Beschränkung auf 1000 Zuschauer entzieht den Vereinen die Existenzgrundlage.
Darum muss sich die Politik einen solchen Einschnitt in die unternehmerische Freiheit nochmals überlegen.
Denn klar ist: Allein mit radikalen Verordnungen kann das Problem Corona nicht gelöst werden. Es geht nur mit Eigenverantwortung jedes Einzelnen, jeder Unternehmung, jedes Vereins.
Es ist gerade der Sportbranche zuzutrauen, dass sie mit Kreativität, einem schlüssigen Schutzkonzept und noch etwas mehr Disziplin als in den letzten Wochen Mittel und Wege findet, um lebenserhaltende Lösungen zu präsentieren.
Die Zeit des Klagens und der Hilfeschreie ist vorbei. Jetzt geht es ums nackte Überleben. Kommt es zum Waldsterben im Profisport, wären die politischen Verantwortlichen die Borkenkäfer.