Der Auftritt des FC Luzern beim 0:2 in Lugano ist vor allem eines: mutlos. Dabei hat Luzern die grosse Chance, zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze der Super League zu springen. Doch dann hat die FCL-Rasselbande (Durchschnittsalter 23,1 Jahre) im Cornaredo die Hosen voll!
«Das sehe ich auch so», nimmt Abwehrchef Stefan Knezevic (28) nach dem Auftritt im Tessin kein Blatt vor den Mund. «Wir hatten uns vorgenommen, viel frecher und mutiger aufzutreten. Doch davon war überhaupt nichts zu sehen. Defensiv standen wir vor allem vor der Pause ganz gut, doch mit dem Ball war das gar nichts von uns.»
Solch eine Leistung zu zeigen, in einem Spiel, wo sie nichts zu verlieren hatten, sei «extrem bitter», so der routinierte Verteidiger. «Ich weiss ehrlich gesagt nicht, woran das liegt …»
Frick: «So dürfen wir nicht denken»
Die eigentliche Stärke der Luzerner, das schnelle Umschalten nach Ballgewinn, kommt in Lugano überhaupt nicht zum Tragen. Wenn man schnell hätte kontern können, spielt man zu ungenau oder bricht vorzeitig ab. Von der Wucht, die Luzern vor allem gegen St. Gallen (2:0) und Winterthur (3:2), mit dem späten Siegtor, gezeigt hat, ist nichts zu sehen. Es war ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange.
Für Luzern-Trainer Mario Frick (50) ist es vor allem ein Unterschied der Erfahrung. «Man hat gesehen, was Lugano für eine abgezockte Mannschaft ist. Wir haben uns total den Schneid abkaufen lassen, hätten schon zur Pause klar hinten liegen können.»
Der Coach verweist auch auf die Ausgangslage: «Das ist auch so eine Sache, dass manche jetzt das Träumen anfangen und wo auch ihr uns hinschreibt, wo wir nie davon gesprochen haben. Logisch und menschlich, dass man daran denkt, wenn man in Lugano gewinnt und über Nacht Erster ist. Aber so dürfen wir nicht denken!», analysierte der Liechtensteiner Rekordtorschütze (16 Treffer) die verdiente Niederlage.
Meisterfrage reizt Frick und freut Knezevic
Gereizt reagiert Frick aber auf die Frage, ob es das Ende im Titelkampf ist. «Das interessiert mich einen Scheiss … davon will ich nichts mehr hören. Für uns ist es ein grosser Erfolg, wenn wir unter die Top-6 kommen. Dafür werden wir alles tun - aber es ist noch ein langer Weg.»
Doch während er die Frage nach dem Titelkampf abwürgt, freut sich Knezevic über den guten Tabellenstand. «Da muss ich mich noch daran gewöhnen. Schliesslich hatte ich noch nicht so viele Titelkämpfe mit Luzern. Aber es ist schön, dass wir in dieser Situation sind.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
2 | FC Basel | 24 | 25 | 41 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 25 | 11 | 39 | |
4 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
5 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
6 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
7 | FC St. Gallen | 24 | 6 | 35 | |
8 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -11 | 22 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |