Bouriga versenkt Flanke von Ex-FCZler Kololli per Volley
3:05
Sion – FCZ 2:1:Bouriga versenkt Kololli-Flanke per Volley

Woche der Wahrheit
Der seltsam langsame Absturz des FC Zürich

Von Rang eins auf Platz acht: Beim FCZ müssten alle Alarmglocken schrillen. Trainer Ricardo Moniz sagt: «Ich stehe zu meinem Team.» Aber steht der Klub auch noch zu ihm?
Publiziert: 16.02.2025 um 09:22 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2025 um 17:44 Uhr
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«Ich stehe zu meinem Team», sagt Trainer Ricardo Moniz.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • FC Zürich steckt in einer Krise nach 1:2-Niederlage gegen Sion
  • Trainer Ricardo Moniz steht trotz schlechter Ergebnisse zu seiner Mannschaft
  • FCZ hat seit 30. Oktober in zwölf Ligaspielen nur zweimal gewonnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Ist das eine Krise? «Resultatmässig auf jeden Fall», sagt Yanick Brecher, Captain des FC Zürich. «Wenn du beim FCZ nicht gewinnst, bist du schnell in einer Krise», meint sein Trainer Ricardo Moniz.

Wobei die Zürcher dann eigentlich seit Monaten in einer Art Dauerkrise stecken müssten. Schliesslich haben sie seit dem 30. Oktober in zwölf Ligaspielen bloss noch zweimal gewonnen: gegen die beiden Schlusslichter der Liga, Yverdon und Winterthur.

Dieser FCZ war mal Leader

Dass der FCZ noch Anfang November an der Spitze dieser zugegebenermassen vogelwilden Super League stand? Die Erinnerungen daran sind bereits schemenhaft verschwommen.

Was seither folgt, ist ein seltsam langsamer Absturz in der Tabelle. Fast wie im Zeitlupentempo sind die Zürcher gefallen. Aber inzwischen sind sie tatsächlich in einer Zone angelangt, wo eine äusserst schmerzhafte Landung Realität werden könnte. Rang acht, noch drei Punkte vor dem Aufsteiger Sion – das ist weit entfernt vom angestrebten Europacup und von den erhofften Millionenprämien der Uefa.

Spätestens nach dem 1:2 gegen Sion müssten alle Alarmglocken schrillen. Bloss ein Tor bekommt der FCZ zustande gegen ein Team, das in diesem Jahr noch nicht gewonnen und dabei in den letzten vier Spielen 15 Gegentore kassiert hat. Dafür verteidigt er zweimal so unkonzentriert, dass die Sittener aus kürzester Distanz treffen dürfen.

«Mit 70 Prozent Ballbesitz darf man nicht 1:2 hinten liegen»
1:44
Brecher nach FCZ-Niederlage:«Mit 70 Prozent Ballbesitz darf man nicht 1:2 hinten liegen»

Wie ein Pneuwechsel in voller Fahrt

«Ich stehe zu meiner Mannschaft», sagt Moniz nach der Niederlage. Wobei in der Fussballbranche bei einer Serie, wie sie seine Zürcher hinlegen, gemeinhin eine andere Frage gestellt wird: Steht die Klubführung noch zu ihrem Trainer?

Für Moniz spricht seine ganz besondere Beziehung zu Sportchef Milos Malenovic. Und dass sich die sportliche Leitung bewusst sein muss, dass sie Moniz’ Kader über den Winter mal ebenso einem grösseren Umbau unterzogen hat. Ein wenig wirken die Zürcher ja wie ein Rennstall, der versucht, die Pneus während der Fahrt zu wechseln, ohne aus der Spur zu geraten.

Dieses FCZ-Team ist noch nicht fertig gebaut. Und so spielt es auch. Steven Zuber (33) hat ganz wunderbare Momente, wenn er Juan José Perea den Ball mit der Fusssohle rückwärts zum zwischenzeitlichen 1:1 hinlegt. Aber er dominiert das Offensivspiel dieser Mannschaft noch nicht so, wie es andere Ex-Nationalspieler seit ihrer Rückkehr bei anderen Klubs tun.

Viele Ansätze, einige sind sogar richtig gut

Jean-Philippe Gbamin (29) beeindruckt mit seiner Physis und Passsicherheit. Aber er hat noch nicht die Präsenz, die der FCZ gerade brauchen würde. Zumal er in Sitten erstmals im defensiven Mittelfeld aufläuft.

Vorne trifft Perea zwar zum ersten Mal seit dem 27. Oktober. Aber seine Kaltschnäuzigkeit hat er trotzdem noch nicht wiedergefunden. Und hinten hilft es nicht, wenn die Abwehr seit dem Abgang des Abwehrpatrons Nikola Katic wegen Sperren und Verletzungen ständig anders aufgestellt werden muss.

Es gibt viele Ansätze beim FCZ, manche sind sogar richtig ansehnlich. Aber es fehlt an der Vollendung. Daran, dass wieder einmal alle Rädchen ineinandergreifen. Und nicht einfach hier ein paar und dort einige. Es mangelt daran, einmal nicht bloss während 45, sondern über 90 Minuten lang guten Fussball zu spielen.

Vor der Woche der Wahrheit

«Ich wäre traurig, wenn ich nicht eine Basis sehen würde», sagt Moniz trotzdem, bevor er für die lange Heimfahrt in den Bus steigt. Der 60-Jährige glaubt also daran, dass sich seine Mannschaft fangen kann.

Und das ist auch dringend nötig. In den nächsten beiden Spielen trifft der FCZ erst auf Yverdon und dann im Cup zu Hause auf die Young Boys. Es sind zwei Spiele, die gewonnen werden müssen, um sich zwei Chancen auf den Europacup zu erhalten. Es ist eine Woche der Wahrheit für den FC Zürich.

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Mannschaft
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FC Lugano
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24
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2
FC Basel
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25
41
3
FC Luzern
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Servette FC
Servette FC
24
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5
FC Lausanne-Sport
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24
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6
FC St. Gallen
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24
6
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7
BSC Young Boys
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24
5
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FC Zürich
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33
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FC Sion
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