Auf einen Blick
- Sion-Trainer Tholot unzufrieden trotz Sieg gegen FC Zürich
- Constantin kritisiert Team öffentlich und fordert Reaktion vom Trainerteam
- FC Sion feiert ersten Sieg im Jahr 2025 mit 2:1 gegen FCZ
Zum grossen Conférencier wird Didier Tholot in diesem Leben vermutlich nicht mehr. Aber für gewöhnlich beantwortet der Franzose nach einem Spiel schon noch ein paar Fragen. Manchmal lehnt sich der Trainer des FC Sion dazu sogar relaxed an eine Mauer, während er mit Reibeisenstimme seine Sicht der Dinge erklärt.
Aber nicht an diesem Samstagabend. Sein Team hat zwar gerade den ersten Sieg im Jahr 2025 gefeiert. Aber Tholot ist trotz des 2:1 über den FC Zürich kein bisschen in Plauderlaune. Nach 79 Sekunden an der Medienkonferenz stellt er fest: «Hört zu, ich bin heute kurz angebunden.» Dann freut er sich für seine Spieler: «Sie haben sich den Sieg verdient.» Und schon kommt er zum Ende: «Für den Rest – da lasse ich drei Pünktchen stehen.» Tholot erhebt sich – und geht. Als ein Journalist versucht, in seinen Abgang hinein doch noch eine Frage zu stellen, knurrt der Trainer: «Darauf habe ich keine Lust.»
Constantins Botschaft kommt via Medien
Worauf er keine Lust hat, sagt der 60-Jährige nicht. Aber es ist einfach zu erraten, worum es ihm geht. Kurz vor dem so wichtigen Spiel gegen den FC Zürich hat ihm sein Präsident via Medien eine Botschaft geschickt.
Es hat eine gewisse Tradition: Kurz bevor der Baum im Wallis richtig brennt, redet Christian Constantin mit den Medien. Mitte Woche war es wieder einmal so weit, nachdem der FC Sion in fünf Spielen 2025 nur einen Zähler gewonnen hatte.
«Man kann nicht sagen, dass wir bald in der Sch… landen. Wir sind schon mittendrin», liess sich Constantin im «Le Matin» zitieren. «Anstatt die Felle zu montieren, um aufzusteigen, haben wir uns in den Bob gesetzt, der dich in der Tabelle nach unten fährt.» Und – für Tholot wohl besonders wichtig: «Ich erwarte eine Reaktion von der Gruppe, und da gehört das Trainerteam dazu.» So hört sich ein Ultimatum an.
«Schöner Beitrag zum Valentinstag»
Vor dem Spiel gegen Zürich hat Tholot noch mit einem gewissen Galgenhumor reagiert. «Das ist ein schöner öffentlicher Beitrag zum Valentinstag», hat er gesagt. Seither scheint seine Stimmung nur noch gesunken zu sein. Tholot fühlt sich ganz offensichtlich zu wenig unterstützt von jenem Präsidenten, für den er nun schon zum vierten Mal an der Seitenlinie steht.
Nach Monaten der Ruhe scheint der Vulkan also wieder einmal zu brodeln im Wallis. Und das, obwohl sich die Sittener mit dem Sieg gegen den FCZ praktisch aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
2 | FC Basel | 24 | 25 | 41 | |
3 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
4 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 24 | 10 | 36 | |
6 | FC St. Gallen | 24 | 6 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
8 | FC Zürich | 24 | -3 | 33 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 24 | -17 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 24 | -10 | 22 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |