Shaqiri-Flanke bringt YB zu Fall
4:06
Basel – YB 1:0:Shaqiri-Flanke bringt YB zu Fall

In der Berner Trainerfrage zeichnet sich eine Wende ab
Geben die YB-Bosse Coach Rahmen eine letzte Chance?

YB geht nicht den branchenüblichen Weg des geringsten Widerstandes. Der Klub trennt sich nicht von Trainer Patrick Rahmen. Zumindest nicht sofort. Das hat Gründe.
Publiziert: 07.10.2024 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2024 um 10:49 Uhr
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Geknickt nach der 0:1-Niederlage in Basel. Doch Trainer Partick Rahmen bleibt wohl Trainer von Cheikh Niasse und Co.
Foto: TOTO MARTI

Auf einen Blick

  • Rahmen bleibt trotz Krise YB-Trainer
  • Verletzungsserie und schwache Transfers belasten das Team
  • Nur 6 Punkte aus 9 Spielen, letzter Tabellenplatz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Die Indizien am Sonntag waren klar. Auch wie rund um den Krisen-Gipfel gegen Basel Mitglieder der sportlichen YB-Führung mit Teilen des Staffs und Führungsspielern sprachen, das hatte etwas von der «Inquisition» aus dem Jahr 2015, als man nach dem 0:4 von YB in der Champions League-Qualifikation in Monaco ähnlich verfuhr – und anderntags Trainer Uli Forte in die Wüste schickte.

Einzig: Damals fielen die Voten mehrheitlich zu Ungunsten des Trainers aus.

Diesmal nicht. Und es wurde viel geredet am Sonntag und am Montagmorgen. Auch mit dem Coach. Derweil die Spieler ihren freien Tag «geniessen», wird an der Berner Papiermühlestrasse 71 geredet und geredet.

Doch wie kommen Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport, und seine Mannen zu diesem in Anbetracht der desaströsen sportlichen Bilanz von sechs Punkten aus neun Spielen und dem letzten Tabellenplatz in der Liga sowie den beiden Champions-League-Klatschen zum einigermassen überraschenden Schluss, Rahmen nicht zu feuern? Man ist zur Überzeugung gelangt, dass das Primärproblem nicht der Trainer ist. Sondern:

Viel Verletzungspech als Hauptgrund der Misere

Da ist das riesige Pech mit einer unglaublichen Verletzungsserie, die einfach nicht abreissen will. So verletzt sich Captain Loris Benito kurz nach seinem Comeback nach Kreuzbandriss erneut. Oder Facinet Conte, der als Ersatz für den abwanderungswilligen Meschack Elia geholt wird, reisst sich dasselbe im Training, weshalb man Elia nicht ziehen lässt. Ein Angebot aus Russland lehnt YB aus moralischen Gründen standhaft ab. Dafür hat man nun einen unzufriedenen Spieler im Kader, der kein Bein mehr vors andere bringt, lustlos wirkt und durch Disziplinlosigkeiten auffällt. Und als man endlich zum Schluss kommt, dass man mit der bestehenden Innenverteidigung nicht durch die Meisterschaft und Europa kommt, und mit Patric Pfeiffer einen arrivierten Mann holt, verletzt auch der sich bei seinem Debüt im Cup bei Zweitligist Printse-Nendaz. Diagnose: Oberschenkelverletzung. Ausfalldauer: sechs Wochen. Das war vor … sechs Wochen. Doch Pfeiffer verletzt sich erneut. Diesmal am Aussenband, weshalb die Vorrunde für ihn gelaufen sein dürfte. Dazu kommt die langwierige Verletzung von Saidy Janko, der diese Saison noch keine Minute hat spielen können.

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Die Transfers zünden nicht

Die auf diese Saison hin getätigten Transfers aus der französischen Ligue 2 haben die Erwartungen nicht erfüllt. Weder Alan Virginius, noch Abdu Conté oder Tanguy Zoukrou haben echt eingeschlagen. Zoukrou ist zumindest auf dem Weg, ein valabler Super-League-Innenverteidiger zu werden. Ebenso der von Xamax geholte Zachary Athekame. Aber gross Zeit dafür, Jugend forschen zu lassen, hat man nicht. Da ist man in der Scouting- und Rekrutierungsabteilung also durchaus auch selbstkritisch geworden, zumal der Trainer von YB bei den Transfers kein überragendes Mitspracherecht hat. Und vielleicht war es doch ein Fehler, nicht eine das Spielfeld dominierende Nummer sechs geholt zu haben. Rahmen hätte sich nicht dagegen gewehrt. Sandro Lauper und Cheikh Niasse sind diese Saison maximal Mittelmass und fallen durch Disziplinlosigkeiten (Lauper) und neben (Niasse) dem Feld auf.

Die Krux mit der Vanetta-Rolle

Mit Ex-Verteidiger und Ex-Interimscoach Matteo Vanetta holte man einen dritten Assistenten, um die Defensive mit gezielten Trainings zu verbessern. Aber auch, weil von den Assistenten Zoltan Kadar und Enrico Schirinzi zu wenig Impulse gekommen sein sollen. Vanetta ist da ein ganz anderer, forscher Typ. Und er spricht perfekt Französisch, weshalb die frankophone Fraktion – und das ist immerhin die Hälfte der Spieler, welche regelmässig zum Einsatz kommen – Vanetta als erste Anlaufstelle auswählte.

Team und Fans stehen hinter Rahmen

Und noch ein Punkt, der für Rahmen spricht. Die Mannschaft steht nach wie vor hinter ihm. Goalie David von Ballmoos sagte nach dem Spiel in Basel: «Wir glauben definitiv an den Trainer. Das ist für uns kein Thema.» Und das sind keine leeren Worte, wie Blick-Recherchen ergaben. Hinter Rahmen steht auch ein rechter Teil der Fans. Sie sind kritisch, klar. Aber ist kein Geheul auszumachen, dass in einer Treibjagd gegen den Basler kulminiert.

Rahmen ist erst in Sicherheit, wenn er das Dienstagstraining leitet

Unter dem Strich sprach zu wenig dafür, Rahmen nicht nochmals eine Chance zu geben. Zwar kann die Stimmung noch immer zu Ungunsten des Coaches kippen, wenn die Bosse eine zweite Nacht darüber geschlafen haben. Was für diese Option spricht: Weil die Spieler am Montag frei hatten, wäre es nicht möglich gewesen, sie aus erster Hand und persönlich zu informieren. Weshalb eine Trennung in jedem Fall wohl erst am Dienstag kommuniziert worden wäre. Stand jetzt aber ist die wahrscheinlichste Variante, dass Rahmen das Dienstagstraining leitet.

«Etwas fand ich eigenartig an der Rahmen-Einstellung»
23:28
Smiljanic über YB-Krise:«Etwas eigenartig an der Rahmen-Einstellung»
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Mannschaft
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2
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21
30
3
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18
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4
FC Luzern
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18
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FC Sion
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-4
23
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