GC-Captain Abrashi ist Mister Derby
«Nach Blumenkohl-Provokation war Sieg gegen FCZ am schönsten»

Kein aktueller Spieler von GC und Zürich hat mehr Stadtderbys gespielt als Amir Abrashi. Der Ur-Hopper erinnert sich an die denkwürdigsten Episoden zurück.
Publiziert: 19.02.2023 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2023 um 15:34 Uhr
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GC-Captain Amir Abrashi: In jedem Spiel mit vollem Eifer dabei – im Derby gegen Zürich noch etwas mehr.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die Partie am Sonntag wird das 19. Zürcher Derby von Amir Abrashi (32) sein. Mehr Derby-Einsätze als der GC-Captain weist kein aktueller Spieler in den beiden Mannschaften auf. Abrashi ist «Mister Derby». Er sagt: «Es überrascht mich, dass auch beim FCZ keiner mehr gespielt hat.» FCZ-Klublegende Blerim Dzemaili (36) kommt durch seine lange Zeit im Ausland «erst» auf 17 Einsätze, Captain Yanick Brecher (29) weist 15 Partien gegen GC auf.

Abrashi steht mittlerweile in seiner siebten Saison für die Hoppers, hat in dieser Zeit durch Verletzungen, Sperren oder auf der Bank auch zehn Derbys verpasst. Für den Mittelfeld-Terrier ragen die Duelle mit dem FCZ obenaus. «Die Derbys stehen eine Stufe über allen anderen Spielen. Nach einem Sieg gehe ich gerne in die Stadt zum Essen. Doch nach einer Niederlage verstecke ich mich. Selbst als verletzter oder gesperrter Spieler schmerzt eine Derby-Niederlage so sehr, als ob mir jemand ein Messer in den Bauch rammen würde.»

Hier blickt der Thurgauer mit albanischen Wurzeln auf seine denkwürdigsten Derby-Anekdoten zurück.

Sein Premieren-Derby

(FCZ – GCZ 2:0, 25. Juli 2010) «Eine Woche davor gab ich mein Super-League-Debüt gegen Xamax inklusive Pfostenschuss. Als mich Sforza einwechselte, ging ein Traum in Erfüllung. Als Junior hörst du immer vom Derby. Nun trägst du das GC-Trikot und kommst auf den Platz. Erst dann habe ich die Bedeutung wirklich realisiert. Ich kam auf der Achter-Position rein, der FCZ hatte Rodriguez und Mehmedi im Team.»

Sein geilstes Derby

(FCZ – GCZ 1:2 n. V., 17. April 2013) «Unser Sieg im Cup-Halbfinal. Vor dem Spiel gabs die Blumenkohl-Provokation (FCZ-Goalie Da Costa sagte, GC sei wie Blumenkohl, es schmecke ihm einfach nicht, d. Red.), Zürich macht das 1:0. Dann leite ich mit einem Chip auf Frank Feltscher das 1:1 ein. Und in der Verlängerung macht Izet Hajrovic ein Riesentor. Das Gefühl, so in den Final zu kommen, war überwältigend. Es war eine gigantische Saison. Im Final haben wir auch Basel geschlagen und sind Vize-Meister geworden. Dazu haben wir drei von vier Derbys gewonnen.»

Sein schlimmstes Derby

(FCZ – GCZ 2:1, 21. August 2021) «Meine Gelb-Rote Karte. Ich hole selten Rot, doch da waren es zwei Gelbe in wenigen Sekunden. Richtig dumm. Das Schlimmste war, dass ich danach in den Katakomben mitansehen musste, wie Zürich in der 95. Minute noch siegt. Das hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Direkt neben mir haben Dzemaili und Canepa gejubelt. Ich wollte nur noch flüchten. Ich habe mich zwei Wochen lang wie k. o. gefühlt.»

Die Skandal-Derbys

(Pyro-Würfe am 2. Oktober 2011 und 23. Oktober 2021) «Das geht einfach zu weit. Da ist man auch als Spieler geschockt, wenn diese Grenze überschritten wird. Ich verstehe Familien, die danach mit den Kindern nicht mehr ins Stadion kommen wollen. Sticheleien und kleine Provokationen gehören dazu. Auch ich wurde schon in der Stadt von FCZ-Fans beleidigt. Damit kann ich leben. Aber nicht, wenn es Verletzte geben kann.»

Die Derby-Rivalität unter den Spielern

«Früher gab es mehr Gruppen von Spielern, die aus der Region stammten und schon als Junioren Rivalen waren. Da ist es auch in den Katakomben manchmal fast zu Tumulten gekommen. Steven Zuber und Izet Hajrovic waren in meiner Generation. Beim FCZ Spieler wie Schönbächler, Raphael und Philippe Koch. In den Trainings der U-Nati wollte man vor allem den FCZ-Spielern zeigen, wer der Chef ist (lacht). Auch Berat Djimsiti war im Derby ein ganz ekliger Gegenspieler, doch nun spielen wir zusammen in der albanischen Nati.

Das bevorstehende Derby

«In der Vorrunde das erste Derby seit vier Jahren zu gewinnen, war auch für unsere ausländischen Spieler wichtig. Denn so haben sie durch die Reaktion der Fans erlebt, was das Derby für GC wirklich bedeutet. Diesmal ist das Spiel auch in der Tabelle enorm wichtig. Es gibt keinen Favoriten. Für uns gibt es nur eines: Die drei Punkte holen und den Abstand auf den FCZ wieder ausbauen. Ich freue mich darauf, in diesem Spiel alles rauszuhauen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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