Servette zeigt beim 2:1 am Mittwoch gegen Winterthur Comeback-Qualitäten. Angeführt von Miroslav Stevanovic schaffen die Genfer gegen den unbequemen Aufsteiger die Wende und beenden deren Serie auf der Schützi. Nach 20 Runden liegt Servette mit vier Punkten Vorsprung vor St. Gallen souverän auf Platz 2.
Die Grenats sind so stark wie lange nicht mehr. Die Chancen sind gut, dass sie im Sommer die Champions-League-Qualifikation erreichen. Es wäre der grösste Erfolg seit der Hochblüte um die Jahrtausendwende mit dem letzten Meistertitel (1999), dem letzten Cupsieg (2001) und der Achtelfinal-Qualifikation im Uefa Cup (2002). Mit 17 Meistertiteln ist Servette noch immer die Nummer 3 im Schweizer Fussball (hinter GC und Basel).
Friede, Freude, Eierkuchen am Lac Léman? Mitnichten. Hinter den Kulissen rumort es gewaltig. Der am Montag entlassene Philippe Senderos ist bereits der dritte gewichtige Abgang in den letzten Monaten. Präsident Pascal Besnard demissionierte im letzten Sommer, in der Winterpause trat Richard Feuz von seinem Amt als Generaldirektor zurück. Der Verein wird interimistisch von Didier Fischer geführt.
Mannschaft überrascht, Geiger bleibt gelassen
Der Abgang des ehemaligen Nati-Verteidigers Senderos kam für die Mannschaft unerwartet. «Wir waren alle überrascht», sagt Patrick Pflücke. «Aber so ist leider das Fussball-Geschäft. Menschen kommen, Menschen gehen.» Der Deutsche pflegt ein sehr gutes Verhältnis zu Senderos, schliesslich holte dieser ihn im letzten Sommer aus Holland nach Genf. «Er hatte sich sehr um mich bemüht. Schade, dass er gegangen ist. Aber man sieht sich immer zweimal im Leben.»
Die Turbulenzen in der Teppichetage lassen auch Trainer Alain Geiger kalt. «Solche Dinge passieren im Fussball. Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgabe auf dem Platz.» Rang 2 sei das Ziel, dafür bräuchte es aber konstante Leistungen in jedem Spiel, so Geiger. Die Verpflichtung von Kevin Mbabu ist aber ein klarer Fingerzeig, dass die Ambitionen der Genfer gross sind.
Auch die Zukunft von Erfolgscoach Geiger ist noch nicht geregelt. Seit 2018 trainiert dieser die Genfer, für die er in den Achtzigerjahren auch fünf Jahre gespielt hat. Seit er am Lac Léman das Sagen hat, geht es kontinuierlich aufwärts. Der auslaufende Vertrag mit dem zusammen mit Peter Zeidler dienstältesten Super-League-Trainer ist bislang trotzdem nicht verlängert worden. Die Zeichen stehen auf Abgang. Es wäre der nächste gewichtige.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |