Das Warm-up macht Jordy Siebatcheu (26) noch mit der ganzen Mannschaft. Doch als es um Spielformen geht, wird der US-Franzose vom Rest des Teams getrennt: Individualeinheit mit dem Physio. Ein Bild mit Symbolcharakter.
Für Trainer Raphael Wicky sei das aber kein Indiz für einen Abgang. «Jordy hat nach wie vor Adduktorenprobleme aus der letzten Saison. Das ist eine reine Vorsichtsmassnahme.» Fakt ist aber: Die Vorsicht wird im Fall Siebatcheu ganz hoch gehängt. Nicht, dass sich der Torschützenkönig der letzten Saison (22 Tore) noch verletzt – jetzt, da ein Transfer unmittelbar bevorsteht. Unwahrscheinlich, dass es Borussia Dortmund sein wird, wie die Ruhr-Nachrichten spekulierten. Eher Klubs wie Montpellier aus der Ligue 1, wo Siebatcheu Interesse generiert haben soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass er YB verlässt, liegt jedenfalls bei 99,99 Prozent.
Itten hat einen Bonus
Wicky sieht es so: «Ein grosses Angebot bedeutet vorab mal grosse Qualität. Aber klar, das sind viele Mittelstürmer. Doch der Transfermarkt dauert noch lang. Eventuell geht da noch was. Aber solange die Spieler hier sind, werde ich mit ihnen arbeiten und sie vorbereiten. Und am Ende zählt das Leistungsprinzip, und es werden jene spielen, die am besten zusammenpassen.»
Einer von diesen ist auch Cedric Itten (25), die Neuverpflichtung der Glasgow Rangers. Der Nati-Spieler, der zu YB und in die Schweiz zurückgekommen ist, weil sich die Berner, so sagt er selber, enorm um ihn bemüht hätten. Weshalb er mit Sicherheit in diesem Kampf der Mittelstürmer einen gewissen Bonus haben wird. Der Basler macht sich jedenfalls diesbezüglich keine grossen Gedanken. «Solch eine Konkurrenz ist in einem derart grossen Klub wie YB normal. Das macht stärker. Wir können voneinander nur profitieren.» So spricht einer, von dem man weiss, dass er gesetzt sein wird.
Itten Nr 1, Nsame Nr. 2, Monteiro Nr. 3
Itten also die eins. Die zwei ist Jean-Pierre Nsame (29), die Legende, die nach dem Abstieg aus der Serie A mit Venezia zu Gelbschwarz zurückkehrt, topfit scheint und mit dem Kopf nur in Bern sein will, wie er sagt. Und der Backup heisst Joël Monteiro (22), auch ein Mann mit Gardemassen: 1,91 Meter, ein Powerbody. Es würde nicht überraschen, käme der in Lausanne geborene Portugiese zu viel Einsatzzeit.
Siebatcheu mutmasslich weg. Bleibt Wilfried Kanga (24), immerhin 12-facher Super-League-Torschütze. Auch bei ihm liegt ein Abschied nahe, doch zuerst muss das richtige Angebot kommen.
Verrückt ist es schon: YB gibt freiwillig 34 Ligatore her. Aber eben: Weitgehend nutzlose, weil in einer verkorksten Saison geschossen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |