FCZ zurück im Krisenmodus
Ist der Henriksen-Effekt schon verpufft?

Zürich entwickelte sich unter Trainer Bo Henriksen kurzzeitig zum Europacup-Anwärter. Doch nun stagniert der FCZ seit Wochen. Haben sich die Methoden des Dänen schon abgenutzt?
Publiziert: 03.05.2023 um 18:50 Uhr
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Bo Henriksen grübelt: Der FCZ-Trainer hatte in den letzten Wochen nicht mehr viel zu lachen.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der FCZ zittert vor den entscheidenden Wochen im Abstiegskampf. Das happige Programm bis zum mutmasslichen Abstiegsfinale gegen Winterthur am vorletzten Spieltag: Basel und YB auswärts und dann GC.

Das grosse FCZ-Zittern. Denn der tief gefallene Meister ist zurück im Krisenmodus und erinnert mit schwachen Auftritten schon fast wieder an den desaströsen Zustand von Anfang Saison unter Trainer-Flop Franco Foda (57).

In den letzten Wochen gab es unter Foda-Nachfolger Bo Henriksen (48) nur noch einen Sieg in sechs Spielen. Und auch dieser Dreier gegen St. Gallen kam glücklich zustande.

Beste Phase nach der Winterpause

Ist der Henriksen-Effekt schon verpufft? Der Däne mit seiner menschlichen, positiven Art und den scheinbar immer gleichen Motivationssprüchen leistete ab Oktober Enormes, als er den Meister nach dem historisch schwachen Fehlstart wieder stabilisierte und sein Team nach der Winterpause mit sieben Spielen ohne Niederlage gar schon am Europacup schnupperte.

Doch dann: Zürich stagniert. Eine Entwicklung? Ist nicht wirklich zu sehen. Wohlgemerkt: In der «Henriksen-Tabelle» (ab Runde 11) und auch in der Bilanz seit der Winterpause ist Zürich das viertbeste Team der Liga. Der Klotz am Bein ist eben auch die sieglose Foda-Ära, wie Henriksen kürzlich selber an einer Pressekonferenz vorrechnete: «Unser Problem ist der Saisonstart. Hätte man da zehn Punkte mehr gemacht, würden wir in der Tabelle ganz anders dastehen.»

Nach Blick-Informationen gefallen klubintern Henriksens Dauerpositivität und martialische Ausdrucksweise («Schlacht», «Krieg») nicht immer jedem. Aber dem Dänen wird auch zugutegehalten, dass er Zürich überhaupt wieder konkurrenzfähig machte. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass bei gewichtigen Ausfällen wie aktuell von Topskorer Aiyegun Tosin der Kader herzlich wenig hergibt.

Bedenklich ist hingegen, dass der FCZ in den letzten Wochen Spiele hinlegte wie beim FCL (1:4) oder in Genf (0:4), die Bankrotterklärungen glichen. Henriksens brüllte in Luzern zur Pause in der Kabine vergeblich dagegen an.

In Dänemark kurz nach Saisonstart entlassen

Haben sich seine Motivationskünste schon abgenutzt? Auch bei seiner letzten Trainerstation in der Heimat bei Midtjylland geisterte nach seiner Entlassung der Vorwurf herum, dass Henriksens Methoden rasch die Luft ausgingen.

Bei Midtjylland war es 2022 so, dass Henriksen wenige Wochen nach dem Saisonstart gehen musste. Bleibt die Frage: Ist Feuerwehrmann Henriksen – Ligaerhalt vorausgesetzt – in Zürich auch der richtige Mann für den Aufbau einer erfolgreichen FCZ-Zukunft?

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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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