Für Musa Araz, den Freiburger in Diensten des FC Sion, gibts keine zwei Meinungen. «Das sind keine Penaltys. Weder der erste noch der zweite», brüllt der 29-Jährige nach dem 2:2 gegen den FCZ durch die Letzigrund-Katakomben, ehe er wutentbrannt in der Kabine verschwindet.
Kurz darauf biegt Barthélémy Constantin, der Sportchef, um die Ecke. Auch er ist sauer, lässt aber zu Beginn ein klein bisschen Dampf aus dem Kessel. «Der erste Penalty ist korrekt, das war ein Foul von Ziegler.» Der zweite Pfiff hingegen sei falsch gewesen, so CC junior. Als Beweis zückt er sein Handy und präsentiert jene Videoaufnahmen, die zeigen, dass Araz im Zweikampf mit FCZ-Spieler Boranijasevic den Ball spielt.
«Wir sind uns das gewohnt»
Gleichwohl zeigt Schiri Wolfensberger nach VAR-Konsultation auf den Punkt. Für die Walliser ein schlechter Witz. «Aber nichts Neues», sagt Stürmer Gaëtan Karlen. «Wir sind uns das gewohnt.» Auch Barthélémy Constantin fühlt sich grundsätzlich benachteiligt. «Es gibt in dieser Saison vier bis fünf ähnliche Situationen, bei denen gegen uns entschieden wurde.»
Der Penaltypfiff gegen den FCZ sei nun der negative Höhepunkt, die Walliser kochen geschlossen vor Wut. Selbst der derzeit verletzte Stammgoalie Heinz Lindner meldet sich zu Wort. Vom Sofa aus schreibt der Österreicher auf Instagram: «Sorry, wie kann das ein Elfmeter sein??? Im Spiel kann man es ja nicht sehen, okay. Aber rauszugehen und dann trotzdem auf Penalty zu entscheiden, obwohl Araz klar den Ball gespielt hat???» Sion-Verteidiger Dimitri Cavaré schreibt auf Twitter: «Es ist eine Schande, dass man solche Schiedsrichter auf diesem Niveau pfeifen lässt.»
Brecher wird irritiert
So verständlich der Unmut der Walliser ist. Es gibt beim Spiel gegen den FCZ auch Szenen, die für die Sittener laufen. Die Intervention von Blerim Dzemaili vor dem 2:1 ist nur mit viel Fantasie als Foul zu betrachten. Zudem stehen bei der Ausführung des Freistosses zwei Sion-Spieler im passiven Abseits und verdecken FCZ-Goalie Yanick Brecher die Sicht. «Sie irritieren mich, auch wenn der Ball am Ende in die andere Ecke geht. Ich habe nicht gesehen, wer anläuft», sagt Brecher. Gross beschweren aber will er sich nicht. «Wir müssen das so akzeptieren.»
So wie die Walliser den Penaltypfiff vor dem 2:2 akzeptieren müssen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |