Henriksens martialische Worte
«Es wird ein Kampf, eine Schlacht, ein Krieg»

Nach nur einem Sieg in den letzten sieben Spielen und dem Totalausfall gegen Luzern (1:4) steht der FCZ am Sonntag im Heimspiel gegen St. Gallen unter Druck.
Publiziert: 23.04.2023 um 08:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2023 um 08:51 Uhr
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Bo Henriksen ist ein offener und freundlicher Mensch.
Foto: Sven Thomann
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

FCZ-Trainer Bo Henriksen (48) ist ein lebensbejahender, sympathischer Mensch. Dass der Däne aber auch anders kann, zeigt er am Samstagabend in Luzern, als er mit seiner Brandrede in der Pause in der FCZ-Garderobe die Katakomben der Swissporarena erzittern lässt. Dass dabei einige nicht druckreife Worte fallen, versteht sich von selbst.

Ein paar Tage später und «einer schlimmen Nacht, wie immer nach Niederlagen», so Henriksen, ist die Pleite abgehakt. «Das Vergangene können wir nicht ändern.» Sein Blick richtet sich nach vorne. Der FCZ erlitt in Luzern gegen einen euphorisierten Gegner Schiffbruch. «Eine Beule», nennt es Henriksen. Dies sei unter ihm erst zum zweiten Mal passiert. Das erste Mal im Oktober im Heimspiel gegen GC (1:4). Und nun eben in Luzern.

Dementsprechend positiv sieht das Gesamtfazit des Dänen aus, seit er Ende September die Nachfolge von Franco Foda angetreten hat. Laut ihm hätte der FCZ zehn der letzten zwölf Spiele gewinnen können. Nur zweimal, jeweils gegen Luzern, seien sie die schlechtere Mannschaft gewesen.

Zürcher wieder im Abstiegssumpf

Das Problem ist: Aus den letzten sieben Spielen resultierte für den Noch-Meister nur ein Sieg. Nach einer guten Phase zu Beginn der Rückrunde stecken die Zürcher wieder mitten im Abstiegssumpf. Der Vorsprung auf den Tabellenletzten Winti beträgt gerade mal noch ein mickriges Pünktchen.

Sorge bereitet Henriksen die aktuelle Tabellensituation aber nicht. Das hat auch mit seiner eigenen Biografie zu tun. «Seit 16 Jahren bin ich Trainer, in zwölf Saisons spielte meine Mannschaft gegen die Relegation.» Der Däne kann offensichtlich Abstiegskampf. Henriksen ist aber auch überzeugt von seinem Team. «Jedes Spiel ist nun ein Cupspiel, ein Cupfinal. Aber wir haben die Qualität, den Glauben und den Teamgeist, dass wir da rauskommen.»

Was erwartete er am Sonntag für ein Spiel gegen das zuletzt ebenfalls kriselnde St. Gallen? «Es wird ein Kampf, eine Schlacht, ein Krieg», sagt Henriksen. Die martialische, nicht adäquate Wortwahl sei ihm verziehen. Wie sagte er selbst doch vor einer Woche nach der Sperre gegen Blerim Dzemaili? «Ohne Emotionen hat der Fussball ein riesiges Problem.» Und diese Emotionen zeigt Henriksen immer wieder – auch unter der Woche.


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