Wenn Erleichterung physisch spürbar wäre – sie würde sich so anfühlen wie nach dem 0:0 des FCZ gegen Leader YB. Und der Mann, der sie nach aussen trägt, ist Präsident Ancillo Canepa. Was hatte er denn erwartet? Eine Abfuhr wie beim 0:5 in Eindhoven beim ersten Spiel des neuen Coaches Bo Henriksen? Erwartet vielleicht nicht. Aber in den schlimmsten Alpträumen befürchtet.
Nun, dafür, dass es gegen das aktuell beste Team der Liga so weit kommen könnte, ist unsere Super League zu schwach. Und YB demzufolge nicht so stark, wie es die komfortable Tabellenposition vermuten lässt.
«Das ist nun ein guter Anfang für die neue Phase»
So holt sich das Schlusslicht ein verdientes Pünktchen. «Die Erleichterung ist gross!», sagt Canepa. Immerhin sei das der Spitzenreiter, und wenn man wisse, welche Power, die auf den Platz bringen könnten … «Die Spieler sind energisch und mutig in die Zweikämpfe gegangen. Das hatte ich in den letzten Spielen vermisst. Das ist nun ein guter Anfang für die neue Phase, die wir nun einläuten wollen.»
Neue Phase. Die Phase Bo Henriksen. Wie nimmt ihn Canepa wahr? «Er ist sehr energischer Typ, der diese Energie auch auf die Mannschaft übertragen kann», skizziert der Präsidenten seinen neuen leitenden Angestellten. «Aber er ist nicht nur einer, der gut reden kann, sondern auch taktisch viel auf der Platte hat. Er ist zudem einer, der die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler weiterentwickeln kann.»
Canepa auch mit der Aufstellung zufrieden
Zudem scheint Henriksen nicht nur Energie zu versprühen, sondern auch ganz viel Positivismus. «Absolut», so Canepa. «Aber das alleine ist es auch nicht und bringt keine Punkte. Aber er hat sehr viel Substanz und kann sehr differenziert Situationen analysieren. Die erste Erkenntnis hat er aus dem Europa-Cup-Spiel in Eindhoven gezogen. Das hat man gegen YB gesehen, auch in der Aufstellung. Er weiss genau, was er will.»
Vor allem will er endlich den ersten Meisterschaftssieg. Die Chance dazu bietet sich am Donnerstag gegen den ebenfalls serbelnden FC Basel. Der letzte Ligasieg datiert vom 7. Mai in St. Gallen. Ein 2:1 Seither gabs sechs Unentschieden und acht Niederlagen. Eine unfassbare Bilanz für den stolzen Meister, der so tief gefallen ist. Und weil Winterthur nun auch impertinenterweise zu gewinnen beginnt – zwei Siege aus den letzten drei Spielen, dazu das Remis beim FCZ –, hat man auf den Kantonsrivalen schon vier Punkte Rückstand.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |