Lange war es ruhig um Ex-FCZ-Trainer André Breitenreiter (49). Doch diese Woche redet der Deutsche erstmals seit seiner Hoffenheim-Entlassung bei Sport1.de ausführlich über die bewegte Zeit bei seinen letzten beiden Vereinen.
Das Interview sorgt auch in der Schweiz für Aufsehen. Denn Breitenreiter äussert sich durchaus kritisch über den FCZ, den er 2022 nach 13 Jahren ohne Liga-Triumph zum Meistertitel führte.
Breitenreiter schildert, dass er seinen Zürcher Vertrag auf dem Höhepunkt aufgelöst habe, weil «ich frühzeitig erkannt habe, dass der Erfolg in Zürich als selbstverständlich hingenommen wurde. Der Verein war nicht bereit, für den nächsten Schritt zu investieren.»
Die Vorwürfe ärgern Canepa
Der Erfolg, erstmals nach 13 Jahren wieder den Meistertitel zu holen, als selbstverständlich betrachtet? Keine Investitionen für den nächsten Schritt? Die Vorwürfe von Breitenreiter ärgern FCZ-Präsident Ancillo Canepa (70).
Canepa kontert und nennt die Aussagen des von vielen FCZ-Fans bis heute als Trainer-Gott gefeierten Ex-Coaches «abstruse Ausreden».
Der Klubboss sagt zu Blick: «Drei Tage vor Saisonende zu versichern, er hätte mit keinem anderen Klub gesprochen, um dann am letzten Match-Tag mitzuteilen, er werde in zwei Tagen einen Vertrag in der Bundesliga unterschreiben, ist nicht gentlemanlike. Im Nachhinein mit abstrusen Ausreden seinen ‹französischen Abgang› zu rechtfertigen? Kann man so machen. Wie auch immer: Wäre er beim FCZ geblieben, hätte er heute zumindest noch einen Job.»
Trainer und Präsident mit unterschiedlicher Philosophie
Canepa und Breitenreiter – ein Jahr lang schwebten sie auf einer Erfolgswelle, weil der Deutsche aus dem vorherigen Abstiegskandidaten aus dem Nichts das beste Team der Saison formte. Doch die Trennung sorgt auch 15 Monate danach noch für Misstöne, deren Hintergrund im Prinzip das Aufeinandertreffen zweier Philosophien sind.
Hier der Trainer, der für eine womöglich bevorstehende Champions-League-Kampagne Investitionen in neue Spieler fordert. Auf der anderen Seite der Präsident, der seinem FCZ-Credo treu bleibt, das Lohngefüge auch für Vertragsverlängerungen wie dem damaligen Leistungsträger Ousmane Doumbia (31, ging zu Lugano, jetzt Chicago) nicht zu sprengen und neue Spieler am liebsten ablösefrei oder für eine kleine Summe zu holen.
Es ist dieselbe Diskussion, die ein Jahr nach Breitenreiter auch sein Nach-Nachfolger Bo Henriksen (48) austrägt – und die den Dänen nun offenbar auch dazu bewogen hat, bei Zürich intern seinen Abgang auf Ende Saison anzukündigen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |