Er sei kein GC-Fan, beginnt der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi (59) seine emotionale Kolumne im Zürcher «Tagblatt» wenige Tage, bevor am Samstag (20.30 Uhr live auf Blick) das erste von zwei aufeinanderfolgenden Zürcher Derbys zwischen dem FC Zürich und den Grasshoppers ansteht. Aber: «Was seit einiger Zeit in Zürich gegen GC-Mitglieder abgeht, empört mich», schreibt der Vorsteher des Finanzdepartements und Grünen-Politiker, der mit seinem Text für mehr Respekt und Fairplay einstehen will. Ohne explizite Erwähnung ist klar, dass Leupi auch Aktionen wie die Jagd auf GC-Fans an einem Dorffest in Wiesendangen (ZH) oder den Klau einer Kurven-Choreografie meint.
Doch er geht auch darauf ein, dass der Konflikt über die Fussballgrenzen hinausgeht: «Mitglieder dieses polysportiven Vereins – egal welcher Disziplin – müssen mit gewalttätigen Angriffen durch FCZ-‹Fans› rechnen, wenn sie mit dem GCZ-Logo im öffentlichen Raum unterwegs sind.»
Beim Grasshopper Club wird schliesslich auch Handball, Unihockey und Tennis gespielt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. «Sogar Kinder in den Schulen werden angepöbelt, oder GC-Handballer beim Zusammensein nach dem Training. Das geht gar nicht!»
Leupi warnt vor «totalitärem Unterton»
Es ist ein aussergewöhnlich feuriger Appell – insbesondere für ein Mitglied des Zürcher Stadtrats. Zu Beginn der Woche hatten bereits FCZ-Boss Ancillo Canepa (71) und der beim Klub für die Sicherheit zuständige Luca Maggi (34) im grossen Blick-Interview Stellung zu den immer wiederkehrenden Fan-Vorfällen bezogen. Dabei äusserten auch die beiden Klub-Exponenten Kritik an den eigenen Fans.
Für Daniel Leupi ist an der aktuellen Situation besonders bedenklich: die teils kriegerische Sprache in Graffitis. Während manche als «spätpubertäres Geschreibsel» abgetan werden könnten, hätten Botschaften wie «Hoppers, stelled oi!» oder «Züri isch ois ...» einen «totalitären Unterton».
Für Leupi sind GC-Fans «keine Lämmer», er findet es aber «unerträglich», dass ein Teil der FCZ-Anhänger versuche, GC-Anhänger «systematisch und zum Teil gewalttätig aus dem öffentlichen Leben» zu verdrängen. «Dabei gibt sich die Südkurve doch gerne progressiv und weltoffen.»
Leupi appelliert beim vernünftigen FCZ-Fan an mehr Zivilcourage. Denn, auch wenn eine Minderheit die Gewalt zu verantworten habe, würden «angesichts des Ausmasses dieser militanten Aggression» zu viele schweigen, «die ein Shirt mit den drei Buchstaben FCZ tragen». «Angesichts der Gewalt und Intoleranz zeigen im Klub und in der Südkurve zu viele zu wenig Fairness und Zivilcourage.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |