Auf einen Blick
- FCZ verpasst Chance auf Tabellenführung. Trainer sieht mentale Probleme
- Lugano nutzt FCZ-Fehler aus, erzielt drei Tore in sieben Minuten
- GC-Trainer Oral beobachtete FCZ-Niederlage vor Ort
Der FC Zürich hat am Sonntag wieder einmal die Chance verpasst, die Leaderposition zu festigen. Gegen Lugano sind die Zürcher wie schon in St. Gallen und gegen Servette sang- und klanglos untergegangen. «Wir müssen uns jetzt fragen, ob uns in solchen Spielen etwas in den Köpfen hemmt oder ob es doch die fehlende Qualität ist, dass wir solche Spiele so hergeben», sagt FCZ-Captain Yanick Brecher.
Sowohl der Goalie als auch Trainer Ricardo Moniz (60) haben bereits eine Antwort darauf. Für beide ist es Kopfsache. «Im Spiel gegen den Ball hatte niemand die Führungsqualitäten, die es in solchen Partien braucht», erklärt der holländische Coach. Doch die zum Teil riesigen Löcher in der Zürcher Defensive nur mit der fehlenden Mentalität auszumachen, klingt irgendwie zu einfach.
Lugano nutzt FCZ-Fehler gnadenlos aus
Deshalb stellt sich auch die Frage, ob Moniz im Tessin richtig aufgestellt hat. Mit vier gelernten Innenverteidigern in der Abwehrkette ging er das Spiel gegen Lugano an. In den ersten zehn Minuten schien der Schachzug aufzugehen. Die Zürcher Haudegen standen hoch und gewannen jedes Duell gegen die im Vergleich «kleine» und technisch stärkere Tessiner Offensivabteilung.
Doch schnell haben Renato Steffen, Mattia Bottani und Shkelqim Vladi das Gegenmittel dazu gefunden. Und von da an war es für sie ein (zu) einfaches Spiel. Fast im Minutentakt kamen sie dank tollen Pässen in die Tiefe, der Ex-Zürcher Anto Grgic oder Ousmane Doumbia, in 1:1-Situationen mit Goalie Brecher. Die Folge: drei Tore in acht Minuten.
Antworten im Derby gefordert
Weil Steffen kurz nach der Pause den Deckel draufsetzte, war die Partie spätestens in der 50. Minute entschieden. Komplett zusammengebrochen war der FCZ in der Folge aber nicht. Dabei agierte er in der letzten halben Stunde erst noch mit einem Mann weniger. So schlecht konnte die an den Tag gelegte Mentalität also nicht einmal sein.
Wenn es aber so wäre, dann stünde der FCZ jetzt erst recht vor einem Charaktertest. Schliesslich war die Lugano-Pleite bereits das dritte Spiel in Folge ohne Sieg. Eine solche Serie gab es in dieser Super-League-Saison noch nie. Und jetzt folgt das Derby gegen GC. Da sind Antworten gefordert.
GC-Oral hat den FCZ beobachtet
Aber wie gedenkt Moniz, seinen Spielern die richtige Mentalität beizubringen? «Das geht zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr. Entweder haben sie diese Qualität oder nicht. Es liegt an mir, die richtigen Spieler zu selektieren», so seine Erklärung.
Man darf also gespannt sein, auf wen Moniz gegen die Hoppers setzt. Sicher fehlen wird ihm der von der Liga mittlerweile für drei Spiele gesperrte Juan José Perea. Dieser wird nach seiner direkten Roten Karte sowohl im Liga-Duell, als auch im Cup (3. Dezember um 20 Uhr) fehlen. Während Moniz sich über seinen Stürmer massiv ärgerte, dürfte es neben den Lugano-Fans einem Zuschauer im Cornaredo besonders gefallen haben: dem GC-Trainer Tomas Oral (51). Dieser war am Sonntag im Tessin persönlich anwesend und sah nicht nur die Rote, sondern auch wie man die Löcher in der FCZ-Defensive gnadenlos ausnutzen kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |