Es geht um Geldwäsche
FCZ-Talentcoach nach nur einem Monat wieder weg

Der FC Zürich und Talentcoach Romeo Castelen gehen nach nur einem Monat wieder getrennte Wege. Weil gegen ihn wegen Geldwäsche ermittelt wird.
Publiziert: 12.11.2024 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2024 um 18:09 Uhr
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Der ehemalige Profi Romeo Castelen spielte unter anderem für den HSV, für Feyenoord Rotterdam und die holländische Nationalmannschaft.
Foto: AP
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Tobias WedermannFussballchef

Die Karriere des ehemaligen holländischen Nationalspielers Romeo Castelen (41) führte ihn um die Welt: von der Eredivisie über die Bundesliga bis nach Australien und China. Von dieser Erfahrung wollte der FC Zürich profitieren und installierte ihn Anfang Oktober als neuen Talentcoach sowie als Bindeglied zwischen der ersten Mannschaft und der FCZ-Academy. Mit der Arbeit des Niederländers war man bereits nach kurzer Zeit äusserst zufrieden. 

Rund einen Monat später ist der Arbeitsvertrag mit Castelen nach Blick-Informationen auf seinen Wunsch hin und aufgrund von privaten Gründen wieder aufgelöst worden. Grund dafür ist wohl das Gerichtsverfahren wegen Geldwäscherei gegen den 41-Jährigen in seiner Heimat. Der FC Zürich hatte vorgängig keinerlei Kenntnis davon. Weiter möchte der FCZ den Fall auf Anfrage zunächst nicht kommentieren.

Am Dienstagabend schreibt der FCZ in einer Mitteilung, dass «wir seinen Entscheid respektieren, dass er sich nun zusammen mit seiner Familie um diese Angelegenheit kümmern möchte». Man habe Castelen als «engagierten und sehr freundlichen Kollegen» kennengelernt.

Mit 139'000 Euro in bar am Flughafen erwischt

Laut holländischen Medienberichten wirft die dortige Justiz Castelen vor, rund 2,2 Millionen Euro gewaschen zu haben. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass kriminelles Geld aus Holland nach China gebracht und dort gewaschen wurde. Fünf Jahre lang wurde ermittelt, während dieser Zeit soll Castelen unter anderem am Flughafen Schiphol in Amsterdam mit 139'000 Euro in bar erwischt worden sein, bevor er in ein Flugzeug nach China stieg.

Nach Angaben der niederländischen Staatsanwaltschaft habe Castelen Verträge eines chinesischen Klubs gefälscht, um den Eindruck zu erwecken, das Geld legal in China verdient zu haben. Neben Castelen wird auch eine zweite Person, ein Scout, angeklagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der ehemalige niederländische Nationalspieler und seine Anwältin weisen alle Anschuldigungen zurück. Die hohen Geldbeträge seien in der Fussballwelt nicht ungewöhnlich. «Mein Mandant verdiente sein Geld als Fussballspieler, Scout und Agent. Darüber hinaus geht es um Gewinne aus dem Casino und den Verkauf von Uhren», wird seine Anwältin aus dem laufenden Verfahren zitiert. Casino-Mitarbeiter in Deutschland und den Niederlanden könnten zudem bestätigen, dass Castelen als erfolgreicher Spieler bekannt war und hohe Geldbeträge gewonnen habe. Bei der Anhörung vor Gericht am vergangenen Donnerstag in Zwolle war Castelen laut Medienberichten jedoch nicht persönlich anwesend.

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