Darum gehts
Der 5:0-Sieg gegen YB und die Qualifikation für die Championship Group: In Luzern herrscht dieser Tage eine riesige Euphorie. Schon sechs Runden vor Schluss lässt sich sagen, dass die Saison 2024/25 einen Erfolg darstellt. Zumal viele, Blick inklusive, im letzten Sommer von einer sehr schwierigen Saison ausgegangen sind. Stellt sich die Frage, wie es der FCL geschafft hat, so erfolgreich zu performen. Fünf Gründe gibt es, die den Luzerner Erfolg erklären.
Die Teamchemie
Ein Szenario wie im Tessin, als zwei Spieler aufeinander losgingen, ist auf der Luzerner Allmend unvorstellbar. Zu gut ist die Teamchemie. Alle Beteiligten schwärmen davon. Auch von aussen ist leicht zu erkennen, wie gut es die Spieler untereinander haben. Sie verbringen nicht nur auf, sondern genauso neben dem Platz viel Zeit miteinander. Das war im Vorjahr noch völlig anders. «Der fehlende Teamspirit und die Egos gewisser Spieler versauten uns die Saisonziele», analysierte Trainer Mario Frick (50) die letzte Saison. Nun ist es genau umgekehrt.
Die Transfers
Sportchef Remo Meyer (44) bewies im letzten Sommer ein glückliches Händchen. Einerseits schaffte er es, eine homogene Truppe zu bilden. Andererseits brachte er viel Qualität rein. Nur Innenverteidiger Jesper Löfgren (27), den man nach einem erfolgreichen Leihgeschäft fest verpflichtet hat, blieb unter den Erwartungen. Alle anderen Neuen trugen in irgendeiner Form zur erfolgreichen Saison dazu bei. Dabei ist es eigentlich erstaunlich, dass aktuell mit Donat Rrudhani (25), Aleksandar Stankovic (19) und Stefan Knezevic (28) nur drei Sommerneuzugänge zu den absoluten Stammspielern gehören.
Die Offensive
Hinter Basel (67) haben die Luzerner die beste Offensive. 60 Tore haben sie auf dem Konto – damit sind sie auf Rekordkurs. Nur fünfmal haben sie in ihrer Geschichte im Oberhaus öfter getroffen. Die höchste je erreichte Torausbeute liegt bei 66 Toren (Saison 2009/10). Es ist also gut möglich, dass es dem Team von Ex-Serie-A-Stürmer Frick gelingt, diesen Wert zu knacken. Wie der Liechtensteiner das möglich gemacht hat? Erstens: das schnelle Umschaltspiel. Zweitens: Lars Villiger (21) und Thibault Klidjé (23), die so gut skoren wie noch nie und für mehr als ein Drittel der FCL-Tore zuständig sind.
Die Erwartungshaltung
Letzte Saison wollte Frick mit Luzern oben angreifen. Der Plan scheiterte krachend. Dieses Jahr hat man in der Zentralschweiz wieder kleinere Brötchen gebacken und nach draussen kein offizielles Ziel herausgegeben. Was für einen Mittelfeldklub wie der FCL, in einer derart ausgeglichenen Liga, absolut nachvollziehbar ist. Diese Bescheidenheit kam letztlich auch den vielen Jungen im Team entgegen. Dadurch, dass sie an keinem Ziel gemessen wurden, konnten sie über weite Strecken völlig befreit aufspielen und sich Fehler (wie jüngst gegen GC) erlauben, ohne wie an anderen Orten gleich rasiert zu werden.
Die Physis
Seit dem ersten Tag in Luzern betont Frick, dass er die fittesten Spieler der Liga haben will. Dieses Jahr gehören sie definitiv wieder dazu. Wie fit die Mannschaft ist, sieht man unter anderem bei der Anzahl Treffer in der Schlussviertelstunde (inklusive Nachspielzeit): 22 Tore hat seine Mannschaft in diesem Zeitraum erzielt. 9 mehr als Basel und Zürich. Zudem hat es in der zweiten Saisonhälfte bislang kaum muskuläre Verletzungen gegeben. Zufall ist das nicht – im Gegenteil. Es liegt auch an der Arbeit des langjährigen Konditionstrainers Christian Schmidt (53).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 32 | 35 | 58 | |
2 | Servette FC | 32 | 8 | 52 | |
3 | FC Luzern | 32 | 11 | 51 | |
4 | BSC Young Boys | 32 | 6 | 50 | |
5 | FC Lugano | 32 | 3 | 49 | |
6 | FC Zürich | 32 | -3 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 32 | 6 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 32 | 2 | 44 | |
9 | FC Sion | 32 | -9 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 32 | -10 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 32 | -19 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 32 | -30 | 27 |