FCL-Brüder Bung Meng und Bung Hua Freimann
Einer arbeitet in der Migros, der andere wird Elektroplaner

Zwei Brüder erobern die Herzen der Luzerner Fans. Bung Meng und Bung Hua Freimann stehen seit drei Spielen gemeinsam in der Startelf des FCL und setzen damit eine Tradition von Geschwisterpaaren im Verein fort.
Publiziert: 11.04.2025 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2025 um 08:42 Uhr
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Bung Hua (l.) und Bung Meng Freimann starten als Fussballer so richtig durch.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Darum gehts

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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Am vergangenen Wochenende mussten sie gegen GC untendurch. Davor hatten die zwei Luzern-Verteidiger die Fussball-Schweiz aber verzückt. Vor allem mit dem gemeinsam produzierten Tor in Lausanne. Die Rede ist von den Gebrüdern Freimann: Seit drei Partien stehen Bung Meng (19) und Bung Hua Freimann (20) zusammen in der Startelf der Zentralschweizer.

Damit reihen sie sich in eine nicht eben kurze Liste von Brüdern ein, die gleichzeitig für den FC Luzern aktiv gewesen sind. Die Aufzählung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) beginnt mit den drei Gebrüdern Kaufmann (Leo, †48, Hans Peter, 67, und Albert, 65) in den 1980er-Jahren. Es folgten die Schweglers (2003–2005), die Yakins (2011/12; Murat als Trainer, Hakan als Spieler) und die Schneuwlys (2016/17).

«Wir stehen täglich im Kontakt»

Beinahe hätte es sogar wie bei den Gebrüdern Kaufmann ein Freimann-Trio gegeben. Denn Bung Meng und Bung Hua haben mit Bung Tsai (22) noch einen weiteren Bruder. Auch dieser spielt Fussball, als Innenverteidiger beim SC Brühl in der Promotion League. Und am Tag, als seine Brüder in Lausanne gemeinsam ein Tor fabrizierten, gelang ihm der dritte Saisontreffer. Anders als seine Brüder konzentriert er sich allerdings nicht mehr hauptsächlich auf Fussball: Seit 2023 studiert er BWL an der HSG in St. Gallen.

Ein FCL-Bruder bereitet vor – der andere vollendet per Kopf
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Lausanne – Luzern 1:4:Ein FCL-Bruder bereitet vor – der andere vollendet per Kopf

«Unser Verhältnis ist super und sehr eng. Wir stehen täglich in Kontakt, obwohl Bung Hua und Bung Tsai nicht mehr zu Hause bei den Eltern wohnen», erzählte Bung Meng Freimann im Februar Blick, der als einziger Bruder noch bei seinen Eltern lebt. Aufgewachsen sind sie in Ennetbürgen im Kanton Nidwalden. Fussballerisch haben sie aber die ersten Schritte allesamt im benachbarten Buochs gemacht.

Freimann-Berater hat mit Lewandowski gearbeitet

Dabei hatten ihre Eltern mit Fussball nie wirklich etwas am Hut. Vater Christian ist Lehrer und spielte früher Tennis, bevor er Langdistanztriathlons für sich entdeckte. Mutter Tu Khanh, eine in Vietnam geborene Chinesin, spielte Landhockey. Heute sind sie als Jogger und Velofahrer aktiv, genauso wie die Schwester Hue-Lan, die als Lehrerin arbeitet und die älteste der vier Geschwister ist.

Wer die Familie Freimann kennt, beschreibt sie als sehr bodenständig und wohlwollend. «Es sind Topmenschen, die sich nicht zu wichtig nehmen und sich gegenseitig ganz viel Liebe schenken», erzählt Berater Ardian Nrejaj (38) von der Agentur Eurosportmanagement, die lange Zeit Robert Lewandowski (36) zu ihren Klienten zählte.

Seit fast zwei Jahren betreut Nrejaj die Freimann-Brüder. Nicht nur ihre fussballerische Qualität hat es ihm in dieser Zeit angetan, sondern auch die Zusammenarbeit mit den Eltern, die im Hintergrund ihre Söhne bedingungslos unterstützen, sich aber nicht in den Vordergrund spielen wollen. «Das kann man sich als Berater nur wünschen», betont er.

Die Doppelbelastung der Brüder

Genauso lobt Nrejaj die Arbeitseinstellung der Brüder. Dabei hat vor allem Bung Meng gerade richtig viel um die Ohren. In dieser Woche sind die ersten Lehrabschlussprüfungen zum Elektroplaner angestanden. «Er ist gerade komplett ausgelastet», sagt Nrejaj. Vor einer Woche mit drei Spielen in sieben Tagen sei es sogar vorgekommen, dass er nicht einmal Zeit gehabt habe, um das Nötigste wie ein Deodorant einzukaufen.

Da kam es gelegen, dass Bung Hua, der anders als sein jüngerer Bruder noch keinen Profivertrag hat, aktuell in einem Minipensum bei der Migros direkt neben der Swissporarena arbeitet. So konnte der gelernte Tiefbauzeichner für ihn kleine Einkäufe tätigen.

Ab der nächsten Saison soll mit dieser Doppelbelastung aber Schluss sein. Dann wollen sich beide voll dem Fussball widmen. Damit sie weitere Märchen wie jenes in Lausanne zusammen auf dem Rasen erleben können.

Geschwister im Schweizer Sport – die Blick-Galerie

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Granit (l.) und Taulant Xhaka.
Foto: TOTO MARTI
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Servette FC
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FC Luzern
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FC Zürich
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FC Lausanne-Sport
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FC St. Gallen
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