Der Basel-Coach hat sich selten im Griff
Gelbsammler Vogel sieht Rot

Heiko Vogel ist ein impulsiver Mensch. Nur geht der Basel-Coach zu oft übers Limit. Das war auch nicht anders beim Spiel des Jahres gegen YB, in dem er schon seine vierte Gelbe kassierte.
Publiziert: 05.04.2023 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2023 um 16:19 Uhr
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Basel-Trainer Heiko Vogel hat sich in der 29. Minute des Spiels gegen YB den Ball geschnappt und ledert gegen Ref Urs Schnyder los. Kurz darauf sieht er Gelb.
Foto: Pius Koller
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Alain KunzReporter Fussball

Erst versucht Heiko Vogel, sich nicht angreifbar zu machen. Im SRF-Interview lobt er das Spiel und die Teams und sagt dann bloss: «Eine Person hat die Qualität nicht gehabt.» Allen ist klar, wen er da meint. Doch auf Rückfrage des SRF-Interviewers, sagt Vogel bloss, es sei reine Mutmassung, dass es sich dabei um Schiedsrichter Urs Schnyder handle.

An der Pressekonferenz lässt er diese Zurückhaltung dann hinter sich. «Traurig finde ich nur, dass eine Person nicht zum Spiel gepasst hat. Das war der Schiedsrichter. Der war überfordert. Und den VAR müssen sie mir nochmals erklären. Den versteh’ ich nicht mehr. Wenn das kein Handspiel war – da versteh’ ich die Welt nicht mehr. Das wäre Elfmeter gewesen. Mit einem 4:3 noch über zehn Minuten zu spielen …»

Doch welche Szenen brachten Vogel derart auf die Palme?

  • Da ist zum einen der frühe Penalty, als Marwin Hitz Meschack Elia foult. Klar versucht der Goalie, den Crash zu verhindern. Aber wenn man so aus dem Kasten stürmt, nimmt man einen Zusammenstoss und damit einen Penalty in Kauf. Auch wenn am Ende die Berührung minimal war. Sie reichte für Schnyder. Und weil sie existiert, interveniert VAR Esther Staubli auch nicht. Zu Recht.
  • Zweitens forderte der FC Basel eine Gelbe Karte gegen Ulisses Garcia, als er Michael Lang nach einem verlorenen Zweikampf an der Schulter umreisst, um den Konter zu verhindern. Wäre Gelb gewesen. Und damit Gelb-Rot. Hier hat Basel recht. Intervenieren darf der VAR da aber nicht, weil es nicht um eine Rote Karte geht.
  • Zum Dritten gehts um das Handspiel von Joel Monteiro nach einem FCB-Corner in der 78. Minute. Da fliegt der Ball dem YB-Stürmer in der Tat an die Hand, die zudem nicht am Körper ist. Es gibt gemäss Regelwerk kaum Argumente gegen einen Elfer. Aber das ist wieder mal so eine Szene, da wird einmal gepfiffen und einmal nicht. Und kaum einer weiss, warum. Diesmal wurde nicht gepfiffen, obwohl die Mehrheit der VAR da wohl interveniert hätte. Zumindest das wäre zwingend gewesen …

Vogel schrammt an Gelb-Rot vorbei

Trotz der strittigen Szenen: Basel hat nicht deswegen verloren, sondern weil YB unter dem Strich schlicht mehr Qualität hat. Und auch, weil die Basler mit ihrem Benehmen nicht eben viel dafür tun, den Ref unterbewusst auf ihre Seite zu ziehen. Das dauernde Gemecker, das beim Chef anfängt, ist kein valables Mittel zur Wettkampfführung. Schnyder hat denn auch von Vogels Gemotze schon nach einer halben Stunde genug und verwarnt den FCB-Coach, als er – den Ball in Händen – wie ein Berserker reklamiert. Das mit dem Ball ist ein zusätzlich unglückliches Bild. Und als er diesen nach der Verwarnung noch demonstrativ wegschmeisst, kann Vogel von Glück sprechen, dass Schnyder dann schon nicht mehr hingesehen hat.

Dreimal Gelb in drei verschiedenen Wettbewerben

Vogel ist ein Wiederholungstäter. Denn diese Gelbe war schon die dritte, seit er zurück in Basel ist. «Es ist nicht das Ziel, jedes Mal Gelb zu bekommen», hatte Vogel nach der Verwarnung in Luzern gesagt. Wir stellen fest: Ziel verfehlt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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